Zoe & Sturm

Zoe & Sturm

Kinostart am 10. August; Regie: CHRISTIAN DUGUAY

Mit: MÉLANIE LAURENT, PIO MARMAÏ, CARMEN KASSOVITZ

Unbeirrbar hat sich die 12-jährige Zoé ein Leben auf dem Rücken von Sturm in den Kopf gesetzt. Sie und ihre ungestüme, über alles geliebte Stute sind schließlich in derselben Nacht, direkt nebeneinander, zur Welt gekommen und längst unzertrennlich. 

Doch als eines Abends ein heftiges Unwetter über das Gestüt am Meer hereinbricht, wird Zoé beim Versuch, Sturm und die anderen Pferde aus ihren Ställen zu befreien, so schwer verletzt, dass sie nie wieder ihre Beine gebrauchen und, wie es aussieht, nie wieder reiten kann. Während Zoé auch seelisch paralysiert ist, rutscht das Gestüt ihrer Eltern zusehends in den Konkurs. Ihr Vater, ein begnadeter Trabrennjockey, hat ihrer aller Lebenstraum einem reichen Amerikaner ausgeliefert, der sich nun, von Gewinnsucht gepackt, Rennen für Rennen mit den Zuchtpferden an der Wettbörse verspekuliert. Doch angesichts von Zoés Leid können ihre Eltern unmöglich aufgeben. 

Am Tiefpunkt angelangt, finden sie behutsam zu dritt zueinander und zu neuer Vertrautheit. Zoé kämpft sich ins Leben zurück, um mit „Sturm“, die stets treu bei ihr war, das Unmögliche doch noch zu wagen: ein Leben als weiblicher Jockey.

Der erfahrene franco-kanadische Regisseur Christian Duguay, (u. a. JAPPELOUP, EIN SACK VOLLER MURMELN), besonders geschätzt für seine empathische Themenbehandlung und Schauspielführung und für zwei Emmys nominiert, präsentiert mit seinem neuen Film ZOE & STURM die berührend tragische Geschichte eines Mädchens, ihrer Stute sowie der Prüfung ihrer Eltern mit ungewöhnlichem Happy End. ZOE & STURM, in Frankreich bereits mit großem Erfolg gelaufen, ist ein Kinofilm für die ganze Familie im gekonnt französischen Stil: ebenso dicht und einfühlsam wie thematisch bedeutsam, ohne jemals sentimental oder aufdringlich zu werden, getragen von der atemberaubenden Visualität seines natürlichen Settings.

ÜBER DEN FILM 

Basierend auf dem Erfolgsroman und der Graphic Novel „TEMPETE AU HARRAS“ von Christophe Donner, der die Entstehung des Films als Co-Autor begleitete, konzentrierte sich das kreative Team um Regisseur Christian Duguay ganz auf die „Genesung“ eines Mädchens als den alles überragenden Kern der Geschichte: Kann Zoé, die ausgerechnet durch den panischen Tritt des Pferdes, das sie über alles liebt, von der Hüfte ab gelähmt wird, ihr Trauma überwinden und eine neue Zukunft für sich finden? Anders als im klassischen US-amerikanischen Vorbild der individualistischen successstory, nach der der Einzelne, wenn er am Boden liegt, nur genug Glauben und Willensstärke aufbringen muss, um zu Erfolg und Anerkennung zu gelangen, geht es in ZOE UND STURM um exakt die gegenteilige Anstrengung: das Loslassen- und SichÖffnen-Können. Dieser Kampf, das zeigt der Film, kann naturgemäß nicht in der Einsamkeit, sondern nur in der gemeinsamen Anstrengung derer erfolgen, die einander den Druck zu nehmen und stattdessen, wie zarte Lichtblicke oder signalhafte Angebote, vorsichtige Impulse zu geben vermögen. Das dramaturgische Wagnis des Films: den Schock der Lähmung eines Mädchens ausgerechnet im Rahmen des klassischen publikumsträchtigen Genres „Mädchen und Pferde“ anzusiedeln – macht dieses Trauma zugleich umso schmerzhafter, als es dem Film das natürliche Mittel gegen dessen Sentimentalisierung und Überdramatisierung an die Hand gibt. Mit Hilfe ihrer Mutter gelingt es Zoe schließlich zu entdecken, dass die Welt unendlich mehr ist als das eigene Schicksal, so tragisch es ist. Daraus erwächst für sie die Befreiung: zuerst ihr Trost, dann ihr tastendes Handeln. Eine Lösung, die mit ihrer alles einschließenden Kraft zur Gemeinsamkeit jede herkömmliche success-story mit unwiderstehlicher Leichtigkeit hinter sich lässt.

Quelle: VOLL:KONTAKT/Foto: Copyright: c DCM_Julien Pani, Nolita Cinema

Trailer: