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Widerstandskämpfer gewürdigt

Soldaten am Denkmal in Reinickendorf Foto:/Volker Neef

Widerstandskämpfer gewürdigt 

Am 20. Juli 1944 wollten heldenhafte Widerstandskämpfer unter der Führung von Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg dem millionenfachen Massenmörder Hitler und seinem Regime ein Ende setzen. Der Versuch, Hitler zu beseitigen, schlug fehl. Die Widerstandskämpfer wurden hingerichtet. Wer nicht schon gleich am 20. Juli 1944 im Bendlerblock in Berlin-Tiergarten erschossen worden ist, wurde auf ausdrücklichen Befehl Hitlers später an Fleischerhaken in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee aufgehängt. Um die Helden des 20. Juli zu würdigen, fanden in ganz Deutschland Gedenkfeiern statt. So gedachte das Bezirksamt Reinickendorf und die Bezirksverordnetenversammlung an die Opfer des gescheiterten Attentates von 1944 am Denkmal in der Straße „Am Rathauspark“. Bezirksbürgermeister Frank Balzer und BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen (beide CDU) konnten neben den beiden Bezirksstadträten Sebastian Maack (AfD) und Tobias Dollase (CDU) zahlreiche Bezirksverordnete zu dieser Gedenkfeier begrüßen. Die anwesenden Soldaten der Bundeswehr unter Leitung von Brigadegeneral Jürgen Karl Uchtmann, dem Kommandeur des Landeskommandos Berlin, verlieh der Gedenkfeier in Reinickendorf einen würdevollen Rahmen.  Bezirksbürgermeister Frank Balzer betonte in seiner Rede u. a.: „Am 77. Jahrestag des mutigen Widerstandes sind wir erneut hier zusammengekommen, um der mutigen Männer und Frauen zu gedenken, die ihren Mut mit dem Leben bezahlen mussten. Wir alle stehen auch unter dem schrecklichen Eindruck der Naturkatastrophe, die in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Sachsen und Belgien zahlreiche Menschenleben gekostet hat. Schwere Stunden verlangen nach Solidarität. Es ist ermutigend, wie schnell die Aufräumarbeiten begonnen haben. Genauso wie bei der Bekämpfung der Pandemie Corona hilft hier die Bundeswehr. Daher bitte ich Herrn General Uthmann, den Soldatinnen und Soldaten unseren Dank auszurichten. Am 20. Juli 1944 kam der Widerstand aus den Reihen des Militärs. Heute können wir dankbar sein, dass es in allen Schichten Menschen gab, die Widerstand geleistet haben.“ Frank Balzer teilte auch mit: „Erst Mitte 1950 gab es einen Wandel. Die Widerstandskämpfer wurden zu Helden.“ Zu oft wurden diese Helden noch von einigen brauen Zeitgenossen in den frühen Jahren der Nachkriegszeit als „Vaterlandsverräter“ verächtlich gemacht. Unsere Redaktion hörte sich in zwei Parlamenten einmal um, welchen Stellenwert der 20. Juli 1944 dort genießt. Thomas Seerig aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Der FDP-Parlamentarier ist in seiner Fraktion Sprecher für Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Handicap. Thomas Seerig erklärte: „Der 20. Juli erinnert uns daran, dass nicht alle Deutsche die Nazizeit ohne Widerstand hingenommen haben. Es gab und gibt zum Glück viele Menschen, die aktiv gegen Unterdrückung und Krieg aufgestanden sind und es bis heute tun. Es sind gerade die schwächeren Teile der Gesellschaft, die unter dem Krieg leiden; Behinderte, Kranke und Kinder.“ Im Deutschen Bundestag sprachen wir mit Marcus Held (SPD). Er gehört seit 2013 dem Deutschen Bundestag an. Der Volksvertreter stammt aus Rheinland-Pfalz. Er ist als stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft sowie im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit tätig. Marcus Held sagte: „Der 20. Juli ist ein historischer Tag für Deutschland. Das Beispiel der mutigen Männer um Graf Stauffenberg zeigt uns, wie wichtig es ist, sich auch in scheinbar aussichtslos erscheinenden Situationen von seinen Werten und humanistischen Überzeugungen leiten zu lassen.“ (Text/Foto: Volker Neef)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin