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Urlaubsparadies im „Grünen Herzen Deutschlands“ lädt zum Entdecken ein

Saalfeld Rathaus (Foto: Hans-Peter Gaul)

Saalfeld Rathaus (Foto: Hans-Peter Gaul)

Eine Gruppe Berliner CTOUR-Reisejournalisten war kürzlich im schönsten Landkreis Thüringens auf einer erlebnisreichen Entdeckungstour.
Rund um das Städtedreieck Saalfeld – Rudolstadt – Bad Blankenburg erwarten die Urlauber zwischen dem wildromantischen Schwarzatal und der fjordähnlichen Landschaft am „Thüringer Meer“ vielfältige touristische Attraktionen.

Saalfeld (Oberes Tor) (Foto: Hans-Peter Gaul)
Saalfeld (Oberes Tor) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

„Steinerne Chronik Thüringens“ und die farbenreichsten Schaugrotten der Welt

Los geht’s in der Saalestadt Saalfeld, wo die märchenhafte Unterwelt der Feengrotten in einem ehemaligen Alaunschiefer-Bergwerk seit 1914 fast schon 20 Millionen Besucher in ihren Bann gezogen hat. Seit nunmehr 30 Jahren steht die heutige Erlebniswelt Feengrotten „als farbenreichste Schaugrotten der Welt“ im Guinnessbuch der Rekorde. Yvonne Wagner, Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH, freut sich auch über den Erfolg der von ihr initiierten Anderswelt der Feengrotten – das Feenweltchen. Das sich immer wieder verändernde Reich der Natur- und Berggeister im Feengrottenpark zählte seit seiner Eröffnung 2007 schon fast eine Million Besucher, vor allem Familien mit Kindern.

Saalfeld (Feengrotten - Feenweltchen) - (Foto: Hans-Peter Gaul)
Saalfeld (Feengrotten – Feenweltchen) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Saalfeld, die gastfreundliche „Steinerne Chronik Thüringens“, kann auch mit weiteren touristischen Highlights aufwarten. So sind bereits drei der vier erhaltenen mittelalterlichen Stadttore wieder begehbar, machen kurzweilig-interaktiv mit der Geschichte der über 1100jährigen Stadt bekannt.
Der „Hochzeitspolitik“ der einst hier regierenden Herzöge verdankt die 30 000-Einwohner-Stadt übrigens auch den Beinamen „Wiege der europäischen Dynastien“. Die Ostthüringer Kreisstadt erstreckt sich über 145 Quadratkilometer und weist auf ihrem Territorium zwischen der Saale und dem Ortsteil Schmiedefeld auf dem Gebirgskamm einen Höhenunterschied von 600 m auf. Einzigartig auch, dass Saalfeld sogar über zwei Besucherbergwerke verfügt. So laden neben den weltberühmten Feengrotten auch die „Morassina“-Höhlen in Schmiedefeld zur Besichtigung ein.

Feengrotten (Märchendom) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Fast noch ein Geheimtipp ist das neuerbaute Kulm-Berghaus auf Saalfelds 500 m hohen Hausberg. Neben Thüringer Spezialitäten und leckeren internationalen Gerichten sowie einem stylischen Hotel kann man hier auch einen prächtigen Panoramablick auf die Feengrotten- und Kurstadt im Saaletal vor der imposanten Bergkulisse des Thüringer Schiefergebirges genießen.

Rudolstadt und die Heidecksburg

Nur wenige Kilometer sind es zur ehemaligen Residenzstadt Rudolstadt, die mit ihrem alljährlichen internationalen Folk-Festival längst weltweit bekannt ist. Hoch über der Stadt, in der sich einst Goethe und Schiller begegneten und der Dichterfürst seine spätere Frau Charlotte von Lengefeld kennenlernte, thront die imposante Heidecksburg. Von 1571 bis 1918 war sie die Residenz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Der Festsaal des Schlosses mit seinem vielfarbigen Stuckmarmor und einem monumentalen Deckenfresco zählt zu den schönsten Rokoko-Sälen Deutschlands. Sehenswert auch die Ausstellung „Rococo en miniature“ in der ehemaligen Hofküche des Schlosses. Auf der Heidecksburg ist auch die renommierte Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zu Hause, deren engagierte Direktorin Dr. Doris Fischer uns interessante Einblicke in die von der Stiftung betreuten wertvollen 31 historischen Bauwerke und Gärten in Thüringen gewährte.

Rudolstadt (Heidecksburg – Festsaal 1) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Sommerfrische Schwarzatal

Bad Blankenburg, wo Friedrich Fröbel 1840 den ersten Kindergarten der Welt eröffnet hatte, ist das Tor zum wildromantischen Schwarzatal. Auf Rad-. und Wanderwegen entlang des Flüsschens Schwarza, an dem noch an ausgewiesenen Stellen angemeldete Touristen Goldwäsche betreiben können, kommt man umweltfreundlich nach Schwarzburg. Hier kann seit 2018 im Fürstlichen Zeughaus Schwarzburg eine europaweit einzigartige Sammlung mit 5100 historischen Waffen und Ausrüstungsgegenständen im Rahmen von Führungen besucht werden. Sehenswert in der nahen barocken Parkanlage auch das Kaisersaalgebäude, dessen Saal im Obergeschoss einst als Ruhmeshalle und Ahnensaal der schwarzburgischen Dynastie diente. Hier sind u. a. Kaiserbildnisse des Heiligen Römischen Reiches von Gaius Julius Caesar bis Karl VI. zu sehen.

Weiter geht es für uns durch das Schwarzatal, das sich gerade anschickt die Tradition als beliebte Sommerfrische wiederzubeleben. Durch Sitzendorf, dass durch seine Porzellanmanufakturen bekannt wurde, geht es zu einer besonderen Attraktion, die in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum feiern konnte – die Thüringer Bergbahn. Sie ist die steilste Standseilbahn der Welt zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen und überwindet auf der 1,4 km langen Strecke bei einer Steigung von 25 % einen Höhenunterschied von 323 Metern. Ein Erlebnis im Sommer ist die Fahrt im Cabrio-Wagen. An der Bergstation lädt dann vielleicht der „Olitäten“-Panorama-Triebwagen mit Glasdach, Duftkasten und Kräutersammlung zur Weiterfahrt auf der Flachstrecke ins „Kräuterland“ ein.

Thüringer Bergbahn – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Fröbelstadt und „Buckelapotheker“

Nach einer kleinen Wanderung kann man Oberweißbach, den Geburtsort des Kindergarten-Begründers Friedrich Fröbel besuchen. Mit etwas Glück oder nach vorheriger Anmeldung ist dort im Memorialmuseum, dem Geburtshaus Friedrich Fröbels (1782 – 1852), Gerd Eberhardt zu treffen. Er hat sich längst nicht nur auf Messen und bei vielen Festen der Region als „Buckelapotheker“, sondern vor allem als exzellenter Fröbelkenner einen Namen gemacht. So zitiert er gern Fröbel mit dessen Kerngedanken: „Die Quelle alles Guten liegt im Spiel“. Mit Gerd Eberhardt kann man auch auf den Spuren der „Buckelapotheker“ rund um die Fröbelstadt Oberweißbach unterwegs sein und dabei Interessantes über wildwachsende Kräuter als Ausgangsstoffe für heilsame Arzneien erfahren, die damals „Buckelapotheker“ europaweit transportierten.

OIberweißbach (Gerd Eberhardt vor Fröbel-Museum) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Urlaubsparadies „Thüringer Meer“

Von den Höhen des Thüringer Waldes starten wir quer durch den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zum größten Stauseegebiet Deutschlands, dem „Thüringer Meer“. Die Hohenwarte-Talsperre gehört zu der fünffach hintereinander auf 80 km angestauten Saale-Kaskade. Falko Tiesel, Geschäftsführer der Hohenwarte-Schifffahrt, erwartet uns an der Anlegestelle an der 75 m hohen Sperrmauer auf seinem MS Saaletal zu einer Rundfahrt durch die fjordähnliche Landschaft. Mit seinen drei Fahrgastschiffen (insgesamt 650 Plätze) veranstaltet er auch alljährlich besonders gefragte Highlights. So gibt es „Stausee in Flammen“ ebenso wie Schlager-und Rockpartys und stimmungsvolle Mondscheinfahrten. Ein besonderes Erlebnis ist die „Preßwitzer Schiffskirmes“ am 1. September. Dann sind seine Schiffe u. a. über dem einst im Stausee verschwundenen Ort Preßwitz unterwegs. Saaleabwärts machen wir noch im Flößerort Uhlstädt Station. Das sehenswerte Flößermuseum, in dem auch die Tourist-Information untergebracht ist, macht u. a. mit der wechselvollen Geschichte der Langholzflößerei auf der Saale bekannt. Eine Tradition, die inzwischen zum immateriellen Welterbe gehört.

Thüringer Meer (Fahrgastschiff Hohenwarte) – (Foto: Hans-Peter Gaul)

Wir haben den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt im „Grünen Herzen Deutschlands“ erlebt, der so viel zu bieten hat, dass ein mehrtägiger Besuch unbedingt lohnt.

Alle Details unter: www.saalfeld-tourismus.de

Text/Fotos: Hans-Peter Gaul