TÜV Mobility Conference 2022 in Berlin eröffnet
Nach wie vor ist für die Deutschen der eigene Pkw mit Verbrennungsmotor das Verkehrsmittel der ersten Wahl.
Nahezu drei Viertel all jener, die vom TÜV in einer Umfrage befragt wurden, gaben an, das Auto an einem gewöhnlichen Werktag zu nutzen. Es ist flexibel, schnell, immer verfügbar und im Vergleich zu Elektrofahrzeugen preiswerter. Doch diese ausgeprägte Präferenz hat Folgen, die in zunehmendem Maße als dysfunktional und belastend angesehen werden: Die Innenstädte sind übermäßig beansprucht, die Luft ist verschmutzt, das Klima wird negativ beeinflusst. Um diesen Folgen zu verringern, wünschen sich 56 Prozent der Befragten, dass zukünftig der gesamte Mobilitätsbedarf durch den öffentlichen Nahverkehr abgedeckt werden könne.
Solche nur schwer auflösbaren Widersprüche, die sich auch in gesellschaftlichen Konflikten über Mobilitätsfragen manifestieren, standen im Focus der TÜV Mobility Conference 2022, die .am 17. und 18. Mai in Berlin-Mitte im Cafe Moskau in der Karl-Marx-Allee stattfand. Der TÜV hatte eine Mobilitätsstudie 2022 erstellt, die solche Widersprüche aufzeigte, Sicherheitsfragen im Verkehr, die Fahrassistenzsysteme und deren Sicherheit sowie Fragen der Nachhaltigkeit thematisierte.
Professor Dr. Axel Stepken, neuer Vorsitzender des Präsidiums des TÜV-Verbands, stellte die Vision des TÜV unter das Motto „Vision 02“. Er sagte: „Diese Vision steht für sichere und zugleich nachhaltige Mobilität: Null Verkehrstote, null klimaschädliche Emissionen.“ Indes umgreift diese Zukunftsvision, gerade auch angesichts rapide steigender Energiepreise, noch einiges mehr. „Wir stellen uns die Frage: Wie können wir als TÜV dazu beitragen, bezahlbare Energien für die Zukunft zu garantieren?“
Natürlich ging es auch um Elektromobilität und deren Zukunft. Daniela Kluckert,
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr,
hob vor allem die Frage die Klimaschutzes hervor: „Beim Klimaschutz hat Elektromobilität die Nase vorn und sie hat uns viele Innovationen beschert.“ Gut die Hälfte der Bundesbürger geht davon aus, dass Elektrofahrzeuge die verkehrsbedingte Klimabelastung reduzieren können.
Die Veranstaltung fand auch in den Reihen der Politik große Aufmerksamkeit. Neben der bereits erwähnten Staatssekretärin Daniela Kluckert waren am ersten Arbeitstag die Bundestagsabgeordneten Dorothee Martin (SPD), Steffen Bilger (CDU), Stefan Gelbhaar (GRÜNE), Bernd Riexinger (LINKE) und Bernd Reuther (FDP) vor Ort und nahmen an der Tagung mit Wortbeiträgen teil.
(Text: Gernot Volger/Foto: Volker Neef)