Thomas Seerig- Wahlnachlese
Am 12. Februar fanden im Bundesland Berlin die Nachwahlen sowohl für das Abgeordnetenhaus als auch für die 12 Bezirksversammlungen statt.
In unserer Serie „Wahlnachlese“ kommen politisch verantwortlich zu Wort. Sie kommentieren aus ihrer Sicht das Wahlergebnis.
Heute kommt der FDP-Politiker Thomas Seerig zu Wort. Thomas Seerig (FDP) gehörte sowohl von 1990 bis 1995 als auch von 2016 bis Herbst 2021 dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Der studierte Diplom-Kaufmann aus dem Bezirk Steglitz-Tempelhof ist im Management eines Trägers der Jugendarbeit tätig. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Der FDP-Politiker Thomas Seerig erklärte: „Die Wahl zum Abgeordnetenhaus von 2021 musste am 12.02.2023 wiederholt werden. Das Berliner Verfassungsgericht sah angesichts der aufgetretenen Unregelmäßigkeiten keine andere Möglichkeit.
Das Wahlergebnis bringt viele Verlierer und fast keine Sieger. Klare Verlierer sind die FDP, die den Wiedereinzug ins Parlament verpasst, und die SPD; die mit drei Prozent Zustimmung und nur noch 18 Prozent jeden Führungsanspruch verliert. Die Linken verlieren weiter, liegen aber noch vor der AfD, die von der Unzufriedenheit mit der Regierung und den Silvesterkrawallen nicht profitieren kann. Und die CDU gewinnt zwar über 10 Prozent dazu und liegt nun diese 10 Prozent vor SPD und Grünen – ob dies aber für den Einzug ins Rote Rathaus reicht, bleibt unklar.
Gewinner sind die einzelnen Wähler, denn wenn acht, neun Stimmen über Direktmandate oder landesweit 100 Stimmen über den Führungsanspruch bei Rot-Grün-Rot entscheiden, ist der Wert jeder einzelnen Stimme sehr offensichtlich. Es lohnt sich also zu Wählen.
Ich bin mir sicher, dass das Wahlergebnis vom 12. Februar die Parteien – nicht nur in Berlin – noch länger beschäftigen wird. Nicht nur in Form der Regierungsbildung“.
Text: Volker Neef
Foto: Michael Königs