Wir hatten ja kürzlich über das 150. Jubiläum des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins (ABSV) berichtet. Die Schirmherrschaft zum Jubiläum hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) übernommen.
Mit Thomas Seerig sprachen wir über den Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein (ABSV) und dessen Jubiläum. Der Politiker aus den Reihen der FDP gehörte sowohl von 1990 bis 1995 als auch von 2016 bis Herbst 2021 dem Berliner Abgeordnetenhaus an. In der Zeit von 2016 bis 2021 war er Sprecher seiner Fraktion für Menschen mit Handicap. Der studierte Diplom-Kaufmann aus dem Bezirk Steglitz-Tempelhof ist Vorsitzender der FDP-Steglitz. Thomas Seerig gehört dem Landesvorstand der „Landesvereinigung (LV) Selbsthilfe“ an. Seine Tätigkeit versieht er dort ehrenamtlich. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Thomas Seerig erklärte: „Man denkt oft, dass gute Ideen nicht nur modern, sondern auch neu sein müssen; zum Beispiel die Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen.
Die Idee, dass sich Betroffene vernetzen und gegenseitig unterstützen und beraten, ist schließlich ein toller Gedanke. Aber nicht neu, wie der 150. Geburtstag des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins (ABSV) zeigt. Er wurde 1874 gegründet, also nur drei Jahre nach der Gründung des deutschen Kaiserreichs unter Reichskanzler Bismarck.
Der ABSV ist noch immer der erste Ansprechpartner für die Anliegen von blinden und sehbehinderten Menschen und stets aktiv, wenn es um die Anliegen dieser Gruppe in Berlin geht. Er stellt die Schablonen zur Verfügung, damit auch Blinde selbst und geheim wählen können. Und er berät zu Hilfsmitteln aller Art für Blinde. Er kämpft gegen rumliegende E-Scooter und andere Stolperfallen und kümmert sich unermüdlich darum, dass auch Menschen mit Sehbehinderung zuverlässig wissen, welcher Bus gerade die Haltestelle erreicht. Gut, dass die blinden und sehbehinderten Berlinerinnen und Berliner den ABSV als ihr Sprachrohr haben – seit nun 150 Jahren.
Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten 150 Jahre aktive Selbsthilfe!“
Text/Foto: Volker Neef