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Sven Hannawald tut Gutes: Seine Stiftung

Sven Hannawald engagiert sich mit seiner Stiftung (Foto: Joachim Skambraks)

Sven Hannawald tut Gutes: Seine Stiftung

Als kleiner Junge fand Sven Hannawald unter dem Weihnachtsbaum eine aktuelle Skisprungbrille wie sie die Großen im Sport trugen. Da wusste er: „Mich braucht kein Trainer mehr zu motivieren, sondern ab diesem Zeitpunkt war ich ein Selbstläufer.“ So wurde er der erste Deutsche, der alle vier Springen der Vierschanzentournee gewann und ist aktuell der letzte Deutsche, dem es gelang die Tour zu gewinnen. 

Nach seiner aktiven Zeit fing er an, mit dem Team Schneeflöckchen junge gute Springer zu unterstützen und ihnen Motivation zu geben. Als er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden musste, gründete er die Sven Hannawald Stiftung. 

Der immer zu einem Witz oder einer selbst-ironischen Bemerkung aufgelegte Ausnahmesportler wird ernst, wenn er über sein soziales Engagement in unserem Interview spricht: 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was ist Dein Antrieb, dich durch eine Stiftung sozial zu engagieren? 

Sven Hannawald: Es ist mir wichtig die Unterstützung, die ich erfahren durfte, an andere weiter zu geben. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Du hast schon zum Ende Deiner aktiven Zeit das Team Schneeflöckchen gegründet. 

Sven Hannawald: Menschen, die in Burn Out oder Depression geraten, brauchen oft Hilfe in einer Klinik. Doch für gesetzlich Versicherte bedeutet das oft eine Wartezeit von sechs oder mehr Monaten. Da kann es leider schon zu spät sein. Es ist sehr ernst. Ich möchte die Möglichkeiten aufrecht erhalten, dass auch Menschen in eine Klinik gehen können, die es selber nicht stemmen können. Am eigenen Beispiel habe ich erlebt, wie wichtig diese Chance war. 

Sven Hannawald: Das „H“ in der Mitte des Logos weitertragen – Foto: Joachim Skambraks 

 STIMME-DER-HAUPTSTADT: Die Hilfe sollten doch alle über die Krankenkasse bekommen? 
 
Sven Hannawald: Wichtig ist der Zeitfaktor. Schnelle Hilfe gibt es in Privatkliniken. Ein halbes Jahr Wartezeit ist für viele der Erkrankten eine schwere Hürde. Doch die Krankenkassen tun sich aktuell sehr schwer damit, wenigstens das Geld für einen normalen Aufenthalt zu bezahlen, wenn jemand in eine Privatklinik geht. Das ist nicht so einfach wie gedacht. Hier unterstützt meine Stiftung Menschen, die eine ähnliche Geschichte wie ich selber erleiden müssen und keine finanziellen Mittel für eine Privatklinik haben. 
 
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was ist Deine Botschaft an die Krankenkassen? 

Sven Hannawald: Es wäre doch schön, den einfachen Weg zu gehen. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch. 
 

Text/Foto: Joachim Skambraks, STIMME-DER-HAUPTSTADT Berlin – Redaktion München 

 

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin