Sandra Khalatbari, MdA: Corona-Pandemie hinterlässt heute noch ihre Spuren
Sandra Khalatbari ist bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin.
Die direkt gewählte Abgeordnete aus dem Bezirk-Charlottenburg-Wilmersdorf ist zudem Mitglied des Präsidiums, Mitglied des Hauptausschusses, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung Jugend und Familie, Bildungspolitische Sprecherin der CDU und Mitglied des Ausschusses für Gesundheit und Pflege.
Wir sprachen mit ihr.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Sie haben jetzt das Thema Corona nochmals angesprochen. Was war bitte der Anlass?
Sandra Khalatbari: „Die Corona-Pandemie hinterlässt auch heute noch ihre Spuren in unserer Gesellschaft – und gerade bei den Jüngsten, unseren Kindern. Noch vor wenigen Jahren spielte sich das Leben unserer Kinder während der Lockdowns in unseren Wohnzimmern und Küchen ab – mit dramatischen Auswirkungen. Bis heute weisen einzuschulende Kinder massive Mängel auf. Dabei geht es um Defizite in der Sprachfähigkeit – aber um noch viel mehr“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was konnte festgestellt werden?
Sandra Khalatbari: „Wir sehen deutlich mehr übergewichtige Kinder als in den Jahren vor der Pandemie, was mit einem erheblichen Bewegungsmangel zusammenhängt. Besonders auffällig waren in der jüngsten Vergangenheit außerdem die Rückstande in der Fein- und Grobmotorik, und gerade in sozial schwachen Haushalten sind diese besonders ausgeprägt“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was schlagen Sie daher vor?
Sandra Khalatbari: „Wir brauchen nun eine Trendumkehr. Denn jedes Kind, das eingeschult wird, muss auch fit sein für die Schule. Alles andere ist unverantwortlich und wird sich massiv auf die Chancengerechtigkeit auswirken. Um unsere Kinder möglichst früh fit für die Schule zu machen, werden wir verstärkt den Ansatz „Fördern und Fordern“ praktizieren.
Mindestens ein Jahr vor dem offiziellen Schulstart braucht es eine enge Kooperation zwischen Kita, Elternhaus und Grundschule, um sich frühzeitig über individuelles Fördern und Fordern in der Kita mit Blick auf den Schulbeginn auszutauschen.
Mit einem „Fit für die Schule“-Programm sollen dabei sprachliche, sozial-emotionale, audio-visuelle sowie körperlich – motorische Entwicklungen betrachtet werden – und Rückstände gezielt im letzten Kita-Jahr trainiert werden. Nur so können wir unsere Kinder wirklich fit für die Schule machen und ihnen bei der Entwicklung helfen. Dafür stehen wir, unsere Kitas und unsere Schulen, in der Pflicht.“
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl