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Rolf Wiedenhaupt, MdA: Erneut enttäuscht

Rolf Wiedenhaupt (Foto: Frank Pfuhl)

Rolf Wiedenhaupt, MdA: Erneut enttäuscht

Rolf Wiedenhaupt (AfD) gehört seit 2023 wieder dem Berliner Abgeordnetenhaus an.

Bereits von 1985 bis 1995 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses, damals noch Mitglied in Reihen der CDU-Fraktion. Der Volljurist gehörte von 2016 bis 2023 der BVV Reinickendorf an und übte das Amt des Fraktionsvorsitzenden der AfD-Fraktion aus.

Wir sprachen mit ihm über die Kranzniederlegung am 8. Mai am Rathauspark Reinickendorf. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was waren Ihre Beweggründe, an der Veranstaltung teilzunehmen?

Rolf Wiedenhaupt: Der 8. Mai ist in seiner Widersprüchlichkeit zwischen Niederlage und Befreiung auch symptomatisch für die Ambivalenzen unserer Geschichte. In jedem Fall ist er einer der wichtigsten Gedenktage unseres Landes, und daher ist es für mich selbstverständlich, an entsprechenden Gedenkveranstaltungen teilzunehmen.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was antworten Sie Mitbürgern, die fragen: „Was hat die rechtsgerichtete AfD da zu suchen?“

Rolf Wiedenhaupt: „Rechts“ ist wie „links“ ein normaler und notwendiger Bestandteil des politischen Spektrums; insofern kann ich an der Bezeichnung „rechtsgerichtet“ nichts Schlimmes finden. Allerdings finde ich für die AfD „wertkonservativ“ passender. Was das alles mit unserer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zu tun haben sollte, erschließt sich mir nicht.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Sie waren der einzige Abgeordnete bei dieser Veranstaltung. Man muss fairerweise sagen, die CDU hatte zeitgleich noch ihren Bundesparteitag in Neukölln. Da waren Abgeordnete der CDU zeitlich noch gebunden. Waren Sie überrascht, nicht einen Kollegen, eine Kollegin aus dem Abgeordnetenhaus am Rathauspark getroffen zu haben?

Rolf Wiedenhaupt: Nun überrascht nicht, aber schon erneut enttäuscht. Ich musste schon bei den letzten Gedenkveranstaltungen bemerken, dass ich teilweise allein oder aber mit nur sehr wenigen Kollegen vor Ort war. Ich glaube, Aufgabe eines Parlamentariers ist es nicht nur im Parlamentsgebäude zu arbeiten, sondern in der Gesellschaft präsent zu sein und dazu gehört auch die Anwesenheit bei derart wichtigen Veranstaltungen.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Danke für das Gespräch.

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl