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René Powilleit: „Berlin ist die Regenbogenstadt“

Rene Powilleit (Foto: LSU-Berlin)

Rene Powilleit (Foto: LSU-Berlin)

René Powilleit ist stellvertretender Landesvorsitzender und Mitgliederbeauftragter der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) in Berlin.

Wir sprachen mit ihm.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Bitte stellen Sie unseren Leserinnen und Lesern die LSU Berlin kurz vor.

René Powilleit: „Die LSU versteht sich als Interessenvertretung lesbischer, schwuler, bisexueller, trans-, intersexueller und queerer Menschen. Heterosexuelle Menschen sind herzlich eingeladen sich gemeinsam mit der LSU für ein diskriminierungsfreies menschliches und soziales Miteinander zu engagieren. Alle sollen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität als Mitglieder unserer demokratischen und offenen Gesellschaft geschätzt und geachtet werden“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Sie sind bereits seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich in und für die LGBTIQ*-Community aktiv. Erzählen Sie uns gern kurz etwas über Ihr Engagement.

René Powilleit: „Ich habe mein damaliges Schülerpraktikum bei der Schwulenberatung Berlin, unter anderem mit Haupteinsatzschwerpunkt im Vor-Ort-Projekt manCheck (heute sidekicks.berlin), absolviert. Danach bin ich dort ehrenamtlich eine sehr lange Zeit im Einsatz geblieben. Mit der Zeit habe ich mich unter anderem auch im Projekt „ICH WEISS WAS ICH TU“ der Deutschen Aidshilfe aktiv eingebracht. Nach und nach habe ich mein Engagement sortiert und meinen Fokus auf die CDU und LSU gerichtet. Hier bin ich Kreisvorsitzender der LSU Charlottenburg-Wilmersdorf, stellv. Landesvorsitzender & Mitgliederbeauftragter der LSU Berlin“.   

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wir erleben derzeit eine Zunahme an Hassgewalt und Hasskriminalität gegen queere Menschen. Welche Position vertritt die LSU hier?

René Powilleit: „Wir nehmen mit großer Sorge den Anstieg an queerer Hassgewalt wahr und verurteilen Hassgewalt insgesamt auf das Schärfste. Nahezu täglich werden Menschen aus unserer Community verbal und körperlich angegriffen, teilweise von Gruppen und nicht nur von Einzeltätern. Der Senat, die Stadtgesellschaft und jeder in Berlin lebende Mensch ist aufgerufen sich ganz klar gegen Hassgewalt zu positionieren. Berlin ist die Regenbogenstadt und lebt von der Vielfalt, des friedlichen und geordneten Zusammenhaltes und Miteinanders aller Menschen. Es kann absolut keine Entschuldigung für Hassgewalt geben.

Es ist jetzt an der Zeit, dass der Runde Tisch „Schutz vor queerfeindlicher Hasskriminalität“  durch den Senat einberufen und unter anderem hier wirksame Strategien zur Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität vorangetrieben werden.

Nur gemeinsam können wir ein deutliches Zeichen gegen Hassgewalt setzen“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Gesellschaftspolitisch wird derzeit unter anderem immer wieder über die Erweiterung des Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz gesprochen. Sprechen Sie sich für eine Erweiterung um das Merkmal der sexuellen Identität aus?

René Powilleit: „Es ist richtig und wichtig, dass wir gesellschaftspolitische Debatten um und über unser Grundgesetz führen. Ich war und werde auch hier immer sehr deutlich sein, das sich mich für eine entsprechende Erweiterung ausspreche. Glücklicherweise haben wir unter anderem mit dem Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak einen sehr aktiven Mitstreiter an unserer Seite. Im Übrigen ist die Forderung nach der entsprechenden Erweiterung auch im Grundsatzprogramm der LSU Deutschlands fest verankert“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wenn man die LSU Berlin unterstützen möchte, eine Nachfrage oder Anregung haben sollte: Wie kann man mit Ihnen in Kontakt treten?

René Powilleit: „Wir bieten über unsere Webseite www.lsu-berlin.de die Möglichkeit, dass man sich direkt per E-Mail an uns wenden kann. Es gibt unsere Social-Media-Kanäle, wie zum Beispiel Instagram, wo uns Direktnachrichten gesendet werden können. Auch sind wir bei sehr vielen Community-Veranstaltungen persönlich vor Ort. Aktuelle Termine finden sich auch immer auf den Webseiten und Kanälen der LSU Kreisverbände in Berlin, von Stammtisch bis zu Podiumsdiskussion – in der LSU ist für alle etwas dabei“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.

Text: Volker Neef

Foto: LSU-Berlin