Reinickendorf: Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin besuchte Hospiz
Der 1935 geborene US-Filmregisseur und Schauspieler Woody Allen sagte einst: „Das Leben ist voller Leid, Krankheit, Schmerz. Zu kurz ist es übrigens auch“.
Besonders die Gäste in einem Hospiz können da dem großen US-Star traurigerweise nur zustimmen. Hospize sind selbständige Einrichtungen mit einem eigenständigen Versorgungsauftrag. Mitbürger mit unheilbaren Krankheiten verbringen ihre letzte, kurze Lebensphase würdevoll in einem Hospiz. Im Klartext ausdrückt heißt es: Wer in einem Hospiz Aufnahme gefunden hat, weiß, hier verbringt er den relativ knappen, überschaubaren Rest seines Lebens und das war sein letzter Umzug.
Im Bezirk Reinickendorf befindet sich die „Hospiz- und Palliativhilfe Katharinenhaus Reinickendorf e.V.“ Erst seit wenigen Wochen ist Emine Demirbüken-Wegner (CDU) als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin für Soziales im Amt. Am 3. Februar besichtigte sie die in der Kurhausstraße beheimatete „Hospiz- und Palliativhilfe Katharinenhaus Reinickendorf e.V.“ Michael Ermisch, Vorsitzender des Fördervereins „Hospiz- und Palliativhilfe Katharinenhaus Reinickendorf e.V.“, begrüßte im Namen des Fördervereins, der Gäste und der Mitarbeiter die Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin. Man besichtigte das großzügig und modern ausgestattete Haus. Es nahm im September 2020 die ersten Hospizgäste auf. Hospizleiter Martin Wiegandt konnte berichten, dass man in diesem Hospiz schon zahlreiche Menschen beraten und betreut hatte und sie begleiten durfte. Die Gäste im Hospiz sollen ja die größtmögliche Lebensqualität in der kurzen Phase, die noch vor ihnen liegt, erfahren und erleben dürfen.
Emine Demirbüken-Wegner betonte, gerade der Bezirk Reinickendorf sei auf Einrichtungen wie dieses Caritas-Hospiz ganz besonders angewiesen. Die meisten Gäste im Hospiz sind im Seniorenalter. Im Bezirk Reinickendorf sind rund 23 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Damit steht Reinickendorf auf dem zweiten Platz aller Berliner Bezirke, was den Anteil der Senioren betrifft. Die Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin bedankte sich bei Michael Ermisch und seinem Team für den unermüdlichen Einsatz. „Mein Dank gilt auch den vielen ehrenamtlichen Kräften, die hier tatkräftig mithelfen. Ohne deren aufopferungsvolles Engagement ließen sich die hier an den Tag gelegten Leistungen gar nicht stemmen“.
Das Hospiz in der Kurhausstraße verfügt über 16 Einzelzimmer. 14 davon sind den Gästen vorbehalten, 2 dienen als Einzelzimmer für Besucher der Hospizgäste. Hospizleiter Martin Wiegandt betonte im Pressegespräch, dass man selbstverständlich auf die individuellen Wünsche der Heimgäste Rücksicht nähme. Ein Heimgast möchte aus religiösen Gründen beispielsweise kein Schweinefleisch verzehren, der nächste Gast im Heim kein Rindfleisch. Diese Wünsche werden problemlos in der Küche umgesetzt. Man legt auch Wert auf ein sehr kollegiales Teamverhalten im gesamten Haus. Die Mitarbeiter der Küche sind beispielsweise nicht externe Mitarbeiter und bei einer fremden Firma unter Vertrag. Wer in der Kurhausstraße am Backofen und am Herd für das leibliche Wohl der Gäste verantwortlich ist, gehört zum Mitarbeiterstamm der „Hospiz- und Palliativhilfe Katharinenhaus Reinickendorf e.V.“
Die Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner zeigte sich auch darüber erfreut, dass die vielfältigen Leistungen in diesem Hospiz sich bereits in ganz Berlin herumgesprochen haben! Im März wird der Metropolit der Kirchenprovinz Berlin, Erzbischof Dr. theol. Heiner Koch, Michael Ermisch und sein Team sowie deren Gäste besuchen.
(Stimme der Hauptstadt Text: Volker Neef/Foto: Frank Pfuhl)