Reinhard Frede: Wenn der Köder nur dem Angler schmeckt
Reinhard Frede ist Vorsitzender der FDP-Fraktion in der BVV Tempelhof-Schöneberg. Zudem ist er Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Friedenau. Wir baten ihn, dass Ergebnis der Wahlen vom 26. September für unsere Leser zu kommentieren.
Reinhard Frede betonte: „Die SPD hat im Bund und im Land Berlin einen Überraschungssieg errungen. Wenn die Partei in diesem Bild der Angler ist, hat die SPD alles richtig gemacht:
Der Köder war der im Bund beliebte Olaf Scholz. Das Wahlvolk hat angebissen.
In Berlin war es Franziska Giffey, die von dem Angler SPD aufgeboten wurde. Mit ihrer sozialpolitischen Haltung und eher konservativem Einschlag wie dereinst Gerhard Schröder hat sie das Wahlvolk überzeugt. Die Fische haben angebissen.
Allerdings proben nun die eher linksgestrickten Kreisverbände der SPD den Aufstand. Diesewollen nun die Richtlinien der Landespolitik bestimmen, indem sie auf eine Koalition mit den Linken drängen.
Im Gegensatz dazu hat die CDU im Bund einen Köder gewählt, welcher der Partei schmeckt, nicht aber den Fischen. Armin Laschet ist durchgefallen. Die CDU wäre mit dem Köder Markus Söder vermutlich besser gefahren und hätte die Fischfangquote gesteigert. Der Berliner CDU geht es mit dem Köder Kai Wegner nicht besser. Monika Grütters wäre hier die bessere Wahl gewesen.
Auch Bündnis 90/ Die Grünen haben größten Wert daraufgelegt, dass der Köder Annalena Baerbock der Mehrheit in der Partei mundet. Robert Habeck hingegen hätte nach Mehrheitsmeinung der Medien den Grünen deutlich mehr Ertrag beschert, weil der Fisch bei ihm herzhafter zugebissen hätte. Die Grünen haben es nach der Wahl selber gemerkt und Robert Habeck zum Vizekanzler bestellt.
Die FDP hatte das Glück, dass der Köder Christian Lindner sowohl dem Angler als auch den Fischen schmeckt. Die Ausbeute im Bund waren immerhin 11,5 Prozent“. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals bei Reinhard Frede für das Gespräch. (Text: Volker Neef/Foto: Regine Peter)