Die Petition der GdP für ein Böllerverbot hat am Morgen des 5. Januars die Marke von einer Million Unterstützern durchschritten.
Am 6. Januar gibt es die Übergabe des aktuellen Standes an einen Vertreter des Bundesinnenministeriums, auch die DUH kommt dort mit der Zahl ihrer Unterstützer einer anderen Petition. Ganz wichtig, die GdP und die DUH übergeben die aktuellen Zahlen. Es hört damit weder für die GdP noch die DHU nicht auf, man macht weiter, bis sich etwas tut und deshalb wird die Petition auch weiterlaufen.
Ein paar Worte von Berlins GdP-Landeschef Stephan Weh: „Wir haben diese Petition als Berliner GdP ins Leben gerufen, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik zu schützen und einen Nerv getroffen. Wir freuen uns über die große Unterstützung und hoffen, dass die Zahl immer weiter ansteigt. Denn für uns ist das Thema mit der Übergabe des aktuellen Stands an das BMI nicht erledigt. Wenn mehr als eine Million Menschen für eine Gesetzesveränderung unterschreibt, kann auch verantwortliche Politik das nicht mehr einfach Wegatmen und zur Tagesordnung übergehen. Unsere gewählten Volksvertreter haben einen demokratischen Auftrag und wenn sie jetzt nicht handeln, wird es in den nächsten Jahren immer schlimmer. Deutschland ist bereit für ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch und ausschließlich organisierte Veranstaltungen mit organisiertem Feuerwerk durch Profis wie in Sydney, London oder anderen Orten.“
Zur Petition:
Diese Zahlen darf man auch, leider muss man sie auch nennen: 5 Tote in Deutschland in der Silvesternacht durch Kugelbomben oder unsachgemäßen Umgang mit Böllern. Schwerstverletzte, die mehrfach operiert werden müssen, darunter Kinder. Zwei schwerstverletzte Polizeibeamte, einem droht Erblindung, ein anderer muss befürchten, ihm wird ein Bein amputiert. In Berlin-Schöneberg in der Belziger Straße zerborstene Scheiben an Gebäuden und Fahrzeugen. Statiker mussten ein Haus begutachten und nach deren Expertise konnte das Gebäude erst wieder bewohnt werden. In Berlin-Tegel und an anderen Orten in der Bundeshauptstadt auch zerborstene Scheiben. Nicht nur das! In Tegel hat man eine Kugelbombe gezielt in eine Menschenmenge geworfen. Ein 7 Jahre altes Kind ist dabei so schwer verletzt worden, dass es bereits mehrfach operiert werden musste. Weitere Operationen müssen nach Angaben der Familie des Jungen noch folgen. In Berlin-Neukölln schoss ein Influencer absichtlich eine Silvesterrakete in eine geöffnete Wohnungstür, um Aufmerksamkeit und Klickzahl in Sozialmediakanälen zu erhalten.
Würde man alle schrecklichen Böllereivorgänge in Berlin, in ganz Deutschland aufzählen, müsste man leider sehr lange aufzählen. Einige „Feierfreunde“ und Liebhaber von Pyrotechnik haben Silvester absichtlich mit „Training mit Munition, speziell Handgranaten“ bei der Bundeswehr verwechselt. Wer gerne knallt und nicht auf den Kopf gefallen ist, nicht übergewichtig ist, kann sich bei der Bundeswehr vorstellen! Dort kann man mit Munition sachgemäß hantieren und wird dafür sogar bezahlt. Die Bundeswehr ist immer an gutem Nachwuchs interessiert.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl