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Österreichischer Außenminister und ehemaliger Bundeskanzler besuchte „korrespondenten.cafe“ 

Ewald König (li.) und S. E. Alexander Schallenberg (Foto: Volker Neef)

Am 1. Oktober konnte der Journalist Ewald König im „korrespondenten.cafe“ in Berlin-Mitte einen ehemaligen Bundeskanzler und amtierenden Außenminister begrüßen.

Vor zahlreichen internationalen Journalisten sprach S. E. Alexander Schallenberg (55). Der österreichische Politiker aus den Reihen der ÖVP war eine kurze Zeit lang Bundeskanzler der Alpenrepublik. Dieses Amt hatte der Jurist und Diplomat von Oktober bis Dezember 2021 inne. Im Juni 2019 bereits trat Alexander Schallenberg sein Amt als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres an. Nach seiner Kanzlerzeit ist er erneut als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres tätig.

Der Außenminister Österreichs sprach u. a. an, dass es heutzutage „einige Staatsführer gibt, die demokratisch geführte Staaten als Bedrohung ansehen“. Er riet allen EU-Staaten dringend, den Blick „mehr in die östliche und südöstliche Nachbarschaft zu stärken“.

Die Wahlen in den USA im November entscheiden nicht, wie fälschlicherweise oft in Europa angenommen, zwischen oben und unten. Ob US-Vizepräsidentin Kamala Harris die Wahlen gewinnen werde oder der ehemalige Präsident Donald Trump wieder ins Weiße Haus einziehen werde, mache in einem Punkt kaum einen Unterschied aus! Gemeint sind die Beitragszahlungen der europäischen NATO-Länder. „Es fing mit US-Präsident Bill Clinton an. (Anm.: Von 1993 bis 2001 im Amt) Er sprach schon damals höflich und leise an, die Europäer müssten sich stärker an den Verteidigungskosten beteiligen. Donald Trump hat dies während seiner Amtszeit (Anm.: 2017 bis 2021 US-Präsident) nur etwas lauter und deutlicher angesprochen“.

Natürlich stehe Österreich, das nicht der NATO angehört, als neutrales Land immer und sofort zur Verfügung, wenn man in Sachen ehrlicher Vermittler zwischen der Ukraine und Russland Frieden schaffen könne. Österreich werde sich keinesfalls aufdringen, der neutrale Vermittler zu werden. Geht es aber darum, Frieden in Europa durch Diplomatie zu erzielen, ist Wien bereit.

Seine Exzellenz hatte auch einen sehr guten Ratschlag parat! „Ich rate zu mehr Gelassenheit! Man sollte den Fuß vom Gaspedal nehmen!“ Der Außenminister sprach an, in der jüngsten Geschichte habe es die Koreakrise, den Aufstand in Ostberlin 1953, den Aufstand in Ungarn 1956, den Einmarsch in die CSSR 1968, den Vietnamkrieg, den Falklandkrieg u. v. a. Konflikte gegeben. Glücklicherweise war jeder Konflikt irgendwann beendet worden.

Im „korrespondenten.cafe“ in Berlin-Mitte durften die internationalen Medienvertreter wieder einmal einen Redner erleben, der sich als Juwel erwies. Man hätte dem Gast aus Wien noch viele Stunden zuhören können, wenn er nicht so einen prall gefüllten Terminkalender haben würde.

Zum Glück hat ein Politiker dieses Formats immer einen Referenten bzw. Referentin im Stab, die dem Redner unmissverständlich mitteilen, man müsse zum nächsten Termin jetzt aber unbedingt aufbrechen.

Text/Foto: Volker Neef

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