Zum einem eindrucksvollen Museumserlebnis bei Nacht lud das Richard Wagner Museum in Bayreuth. Am Vorabend von Halloween wurden die „Geister des Hauses“ lebendig und fingen kurz nach Sonnenuntergang an ihr künstlerisches Unwesen zu treiben.
Die Besucher stießen auf sprechende, musizierende, tanzende und theatralisch gestikulierende Gestalten bei ihrem Rundgang durch alle Säle des Haus Wahnfried, dem Neubau und dem Siegfried Wagner Haus. So wurde Theaterarbeit anhand der Karfreitagsszene aus Parsifal oder „Die Rede des toten Christus“ (Kristine Walter) bewegend vorgetragen und dann mit dem Gesang der Sopranistin Katharina Ruckgaber ergänzt.
Bei der lebendigsten Szene in der Eingangshalle „Harlekin, du musst sterben“ tanzte ein Harlekin-Geist (David Laera) zu einem Emotionen ansprechenden Akkordeonspiel (Jürgen Skambraks) und der starken Sopranstimme. Zusätzlich machten die Original Parsifal-Glocken der Klaviermanufaktur Steingraeber akustisch schweren Eindruck. Mit der Regie von Dorothea Kirschbaum entstand Theater, Kunst und Performance als Erlebnis.
Diese erstmalige Kooperation mit der Studiobühne Bayreuth ist auch als Symbol zu sehen. Nach den langen und bedrückenden Schließungen durch die Pandemie soll das Haus wieder zum realen Leben mit realen Menschen und lebendigen Veranstaltungen erweckt werden.
Text: Joachim Skambraks, Stimme der Hauptstadt, Redaktion München / Fotos: Joachim Skambraks