Momo: Michael Endes Bestseller 50 Jahre nach Erscheinen im Römischen Theater Bayreuth
Stellen Sie sich einmal vor, sie könnten ihre Zeit bei einer Zeitsparkasse einzahlen. Was der logische Schluss daraus ist: die Menschen haben immer weniger Zeit, haben es eilig und die sozialen Kontakte gehen verloren. Das ist der Grundstoff für Michael Endes Erfolgsroman „Momo“.
Doch niemand kann so gut zuhören wie Momo. Alex Leschinsky gibt der Inszenierung eine Leichtigkeit und schärft den Sinn für das Gut „Zeit“. Ihre Freunde sind Gigi Fremdenführer, Beppo Straßenkehrer, die Wirtin Liliana, der Maurer Nicola, der Frisör Fusi und eine ganze Kinderbande. Doch eines Tages besucht sie niemand mehr. Momo macht sich auf die Suche und entdeckt das furchtbare Geheimnis der Grauen Herren. Sie sind Zeitdiebe und haben es auf die kostbare Lebenszeit aller Menschen abgesehen, Sie rauben sie und bunkern die Zeit in der Zeitsparkasse.
Doch es gibt auch die von den kleinen Zuschauern geliebte Schildkröte Kassiopeia und Meister Hora. Wird es Ihnen gemeinsam gelingen, diese unschönen Zustände wieder zu ändern?
50 Jahre nach dem Erscheinen des Romans von Michael Ende greift die Studiobühne Bayreuth dieses Thema auf und spielt in der Regie von Birgit Franz eine Theaterversion von Vita Huber im Römischen Theater in der Eremitage Bayreuth. Es fallen besonders die farbigen und kreativen Kostüme (Barbara Seyfried) auf. Das Bühnenbild ist gestaltet durch viele leicht bewegliche Kästen, die Geschäfte, Häuser oder auch Schalter der Zeitsparkasse darstellen. So entstehen im Handumdrehen neue Spielflächen mit ihrem eigenen Charakter. Die beeindruckende Spielfreude der Schauspieler (Matthias Aigner, Karin Eichele, Ulrike Gbanou-Tix, Sigrid Kern/Melanie Frick, Ute Schlüchtermann, Stefan Schneller, Jürgen Skambraks) nimmt die Kinder in der Aufführung gefangen. Sie ergreifen Partei für Momo und sorgen sich um sie.