Am 14. September 2023 feierten die vier mittelamerikanischen Staaten El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua gemeinsam den zweihundertzweiten Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien.
Diese Feier fand im wunderbaren Ambiente des Hotels „H10berlin ku´damm“ im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf statt.
Zwar teilen die Länder Mittelamerikas die gemeinsame Sprache und die gemeinsame Prägung durch Spanien, doch nach der Unabhängigkeit haben sich in den mittelamerikanischen Ländern distinkte Nationen herausgebildet.
„Wir sind alle Mittelamerikaner“, sagte Ihre Exzellenz Frau Florencia Eugenia Vilanova de von Oehsen, Botschafterin von El Salvador, für die vier Länder in ihrer Ansprache an die diplomatischen Vertreter, „aber wir sind auch alle unterschiedlich“. Doch die Frau Botschafterin hob nachdrücklich auch die Einheit der Länder Mittelamerikas hervor.
„Die Länder Mittelamerikas haben in vielerlei Hinsicht Fortschritte gemacht“, konstatierte sie. Das gelte für die Bereiche Frieden, Freiheit sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung. „Wir in Salvador haben ein neues Gesicht: Wir haben unsere nationale Souveränität und unsere Selbstbestimmung zurückgewonnen.“
Die Aussage bezüglich des neuen Gesichts stimmt vor allem in Hinsicht auf die innere Sicherheit Salvadors. Bis vor wenigen Jahren war El Salvador das gefährlichste Land Mittelamerikas. Die organisierte Kriminalität beherrschte das Land, und vor allem die Hauptstadt San Salvador (dort lebt ein Drittel der Landesbevölkerung). Die Mordrate übertraf die der Nachbarländer bei weitem. Im Jahre 2019 wurde Nayib Bukele in das Präsidentenamt gewählt. Seit März 2022 regiert der Präsident mit Zustimmung des Parlaments im Ausnahmezustand, der es ihm ermöglicht, mit drastischen Mitteln die Bandenkriminalität zu bekämpfen. Mehr als 70.000 Bandenmitglieder befinden sich gegenwärtig im Gefängnis. „Wir sind jetzt das sicherste Land Mittelamerikas“, hob die Botschafterin hervor.
Unter den geladenen Gästen traf man zahlreiche Botschafter, Bundestagsabgeordnete und Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur an.
Zum Abschluss ihrer Rede betonte Ihre Exzellenz Frau Botschafterin Florencia Eugenia Vilanova de von Oehsen, sie freue sich „jetzt schon auf die Feier zur Unabhängigkeit Mittelamerikas im Jahre 2024 und dass wir uns alle gesund wiedertreffen werden“.
Text: Gernot Volger
Foto: Volker Neef