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Marlies Wanjura verstorben

Rathaus Reinickendorf (Foto: Frank Pfuhl)

Marlies Wanjura verstorben

Reinickendorf trauert um die langjährige Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura (CDU).

Als erster Frau an der Spitze des Bezirks lenkte Marlies Wanjura die Geschicke Reinickendorfs von 1995 bis 2009 als Bezirksbürgermeisterin, zuvor gehörte sie dem Bezirksamt seit 1991 als Gesundheits- und Umweltstadträtin an.

Wir sprachen mit Michael Wegner über diese so traurige Meldung. Michael Wegner gehörte dem Abgeordnetenhaus von Berlin an. Der CDU-Politiker übte in Reinickendorf das Amt des Baustadtrats von 1999  bis 2006 aus.

Michael Wegner (Foto: Frank Pfuhl)

Michael Wegner teilte mit: „Ein erfolgreiche Zeitreise hat ihr Ende gefunden. Mit größter Betroffenheit erfuhr ich vom Tod unserer langjährigen Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura. Ich wusste seit einigen Jahren von ihrer immer weiter voranschreitenden Krankheit. Und dennoch trifft mich ihr Weggang von dieser Welt. Über einen langen Zeitraum durfte -dieses Wort sage ich sehr bewusst- ich sie politisch begleiten, als Fraktionschef und als Stadtrat. Marlies Wanjura verkörpert bis heute für mich eine politische Philosophie, die ich gerne als „Volks-Bürgermeisterin“ bezeichnen möchte. Weit über die Grenzen unseres Bezirkes hinaus wusste sie zu wirken – sachpolitisch wie auch persönlich. In ihrer unnachahmlichen Art, Dinge anzugehen, sich trotz vieler „Aber“ und „Geht nicht“ über Hürden und Widerstände hinwegzusetzen oder diese klug zu umgehen, setzte sie in den späten 1990er und frühen Nuller-Jahren politische Marksteine. Ihren Spruch „Eine Bürgermeisterin ist draußen und nicht hinter Aktendeckeln“ lebte sie für jede Bürgerin und jeden Bürger glaubhaft und trotz mancher Attacke unerschütterlich. Sie bewegte sich nicht immer geschmeidig durch die politische Welt. Sie blieb dabei aber immer authentisch. Sie wusste auch Fehler einzugestehen: „Mich hindert doch nichts, von Tag zu Tag schlauer zu werden“ sagte sie dann. Genau deshalb war sie bei einer großen Überzahl der Reinickendorferinnen und Reinickendorfer beliebt – unabhängig, ob jemand bei Wahlen sein Kreuz hinter ihren Namen gemacht hatte. Damit schuf sie Vertrauen! Ein Vertrauen, das heute viele Menschen nicht mehr zur Politik aufbringen wollen. Ich gebe ganz offen zu, dass ich sehr stolz war und bin, zu ihrem erfolgreichen Team im Rathaus Reinickendorf gehört haben zu dürfen. Mit ihrem Tod findet auch für mich eine politische Zeitreise ein Ende. Liebe Marlies, ruhe in Frieden!“

Unser Hinweis: Im Rathaus Reinickendorf wird vom 28.10.24 bis zum 08.11.24 ein Kondolenzbuch ausgelegt werden.

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl