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Marie-Luise Marjan zu Gast in Berlin: Mörderische Lesung mit viel Witz und Ehrenurkunde für „Mutter Beimer“ 

KS Heiko Christian Reissig, IKH Sibylle Prinzessin von Preußen, Marie-Luise Marjan am 12.04.2025 im Schlosspark Theater Berlin, (copyright: ATG Agentur)

Schauspielerin Marie-Luise Marjan las im Schlosspark Theater „Mord mit Muttern“

Vielen ist sie als Mutter Beimer aus der Fernsehserie „Lindenstraße“ bekannt. Im Zuge ihrer Lese-Tour mit dem Programm „Mord mit Muttern“ machte Marie-Luise Marjan nun auch Station in Berlin und stellte bereits nach wenigen Sätzen ihr unübertreffliches Talent als Geschichtenerzählerin unter Beweis.

Fans und Krimiliebhaber kamen in Hallervordens Schlosspark Theater zusammen, um den Geschichten des „Königs der Kurzkrimis“, Ralf Kramp, zu lauschen und dem Auftritt einer TV- und Bühnenlegende zu lauschen. In einem leicht schaurigen Ambiente aus rot und schwarz nahm die Schauspielerin das Publikum mit in eine Welt der Verbrechen, doch der Gruselfaktor blieb aus: Schon vor der ersten Geschichte kündigte Marjan an: „Die Geschichten sind immer lustig, gar nicht gruselig.“

Und ganz entgegen der gängigen Gepflogenheiten bei Lesungen, bat die Interpretin ihre Zuhörer und Zuhörerinnen um Teilhabe: „Sie dürfen schmunzeln und lachen, nur nicht schweigen.“ Und dann kam zusammen, was zusammengehört: Ein packender Text, der den agierenden Figuren perfekt aufs Maul schaut und eine Künstlerin, die diesen Menschen ihr jeweils eigenes Leben ein- bzw. auch wieder aushauchte. Mit herrlicher Stimmakrobatik verzauberte Marie-Luise Marjan ihre Zuhörer mit jeder Story. Sie erzählte von einer Kundin, die ihrer Friseurin den Mord an ihrem Mann verriet, von einem Enkel, dessen Mordkomplott an seiner Oma anders verlief als geplant und von der Witwe eines Zechenkumpels, die ihrem verstorbenen Mann einen außergewöhnlichen Liebesbeweis machte.

Gepaart mit charmanten Anekdoten aus ihrem Leben und einer Portion Witz, fesselte die „Mutter der Nation“ die Zuschauer von der ersten Minute an. Trotz leichter Einschränkungen beim Gehen, hervorgerufen durch zwei Oberschenkelhalsbrüche, machte die Künstlerin Mut für eine positive Lebenseinstellung und rief dazu auf, mehr Dankbarkeit im Alltag zuzulassen. Ganz ohne Starallüren, mit einer Eleganz, die ganz und gar nicht arrogant anmutete, zog Marie-Luise Marjan die Theaterbesucher in ihren Bann. Auch vor etwas Deftigkeit mit Derbem Ruhrpott-Deutsch scheute die gebürtige Essenerin nicht zurück und brachte manch einen zum lauten Auflachen. Nach ihrem kurzweiligen Programm dankte ihr das Publikum mit langem Applaus, Bravo-Rufen und Standing Ovation, bis plötzlich die Szenerie hinter ihr auf der Bühne wechselte und ein Knabenchor in Klavierbegleitung mit einer Überraschung auffuhr. Zu Ehren der Schauspielerin ertönten zwei schwungvolle westfälische Lieder, vorgetragen von den Rheinischen Sängerknaben, die hierfür extra aus Düsseldorf anreisten. Sie bildeten den musikalischen Rahmen der darauffolgenden kurzen Ehrung durch die „Europäische Kulturwerkstatt Berlin-Wien“ für eine sichtlich überraschte Marie-Luise Marjan. In einer Laudatio würdigte KS und Vorstand Heiko Reissig die Preisträgerin, dessen Ehrenmitgliedschaftsurkunde Urkunde IKH Sibylle Prinzessin von Preußen an Marjan überreichte.

Mit großer Herzlichkeit und tiefer Dankbarkeit für die erhaltene Auszeichnung, schloss die Geehrte einen unvergesslichen Theater-Nachmittag im frühlingshaften Berlin.

Text: Thorsten Groneberg

Foto: copyright: ATG Agentur