Jürgen Hardt, MdB: Bin um viele Erfahrungen reicher
Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nahm am Empfang des MINUSMA- Kontingents in Wunstorf teil
Jürgen Hardt ist Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Diplom-Volkswirt aus dem Bergischen Land gehört seit 2009 dem Deutschen Bundestag an.
Der Volksvertreter nahm am 15. Dezember am Empfang des letzten MINUSMA- Kontingents in Wunstorf teil. Die letzten Bundeswehrangehörigen in Mali, 304 Soldatinnen und Soldaten, sind von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Carsten Breuer, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, begrüßt worden. Ebenso begrüßte Jürgen Hardt, MdB in Wunstorf die Heimkehrer. Wir sprachen mit dem Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Bitte ziehen Sie für unsere Leser ein Fazit des Bundeswehreinsatzes in Mali.
Jürgen Hardt: „Nach 10 Jahren Mali-Einsatz bin auch ich um viele Erfahrungen reicher: Wir müssen die Partnerregierungen in den Einsatzländern mehr fordern und auf die bedingungslose Unterstützung unserer gemeinsamen Ziele einschwören. Andernfalls macht ein solcher Einsatz keinen Sinn. Spätestens nach der Machtübernahme der russlandfreundlichen Obristen hätte unsere Ansage verschärft oder aber die Unterstützung unsererseits – zivil und militärisch – eingestellt werden müssen. Eigentlich haben wir es in Afghanistan ja schon erlebt. Nur eine starke nationale Regierung kann eine internationale Unterstützungsmission zum Erfolg führen. Andernfalls ist mehr als direkte Terrorismusbekämpfung kaum möglich.
Deshalb war die CDU/CSU-Fraktion bereits im Januar 2023 dafür, den Einsatz Ende 2023 zu beenden. Noch im Sommer hat die Ampel-Koalition abgestritten, dass ein geordneter Abzug schon in diesem Jahr möglich sei. Oberst Bohnsack und seine Kameraden haben am heutigen 15. Dezember das Gegenteil bewiesen. Ich erinnere mich heute auch mit schwerem Herzen an die bedrückende Trauerfeier für die beiden 2017 in Mali abgestürzten Tiger-Hubschrauberpiloten im Dom zu Fritzlar. Auch wenn hierfür technische Fehler außerhalb der Bundeswehr verantwortlich waren, bleibt es ein schwerer Verlust unter den besonderen Bedingungen des Einsatzes“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.
Text/Foto/Video: Volker Neef