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Jasmin Tabatabai erhielt Berliner Krimipreis „Krimifuchs“ 2023 

Uwe Madel (li.), Jasmin Tabatabai, Harald Muschner(Foto: Volker Neef)

Jasmin Tabatabai erhielt Berliner Krimipreis „Krimifuchs“ 2023 

 Die 1967 in Teheran geborene Schauspielerin Jasmin Tabatabai erhielt am 18. November den renommierten Berliner Krimipreis „Krimifuchs“.

(Foto: Volker Neef)

Im Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf fand die 30. Reinickendorfer Kriminacht statt. Im Rahmen dieser Kriminacht erhielt Jasmin Tabatabai die Würdigung aus den Händen von Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner und Kulturstadtrat Harald Muschner (beide CDU).

Harald Muschner und Thomas Raab (re.) (Foto: Volker Neef)

Emine Demirbüken-Wegner betonte: „Frau Tabatabai fesselte in 13 Staffeln das Publikum und brillierte in ihrer Rolle als Kommissarin Mina Amiri in der ZDF-Serie „Letzte Spur Berlin“. Ihre beeindruckende Leistung in der seit 2012 laufenden Serie sicherte ihr zu Recht den „Krimifuchs“ in der Kategorie Medien. Meinen herzlichen Glückwunsch an die neue Preisträgerin“.

In einer sehr emotionalen Rede bedankte sich die Schauspielerin für diese Würdigung. Sie musste berichten, dass manche Produzenten und Regisseure von vornherein sie abgewiesen hatten. Das lag nicht an fehlendem Talent, die beeindruckende Darstellerin „hat einen nicht alltäglichen Namen, und dann das Aussehen!“ So oft musste sie sich von TV-Produzenten den Spruch anhören: „Frau Tabatabai, Sie sind halt anders“. 

Uwe Madel und Emine Demirbüken-Wegner (Foto: Volker Neef)

Ihr großer Dank ging an die Bezirksbürgermeisterin. Die aus der Türkei stammende Politikerin Emine Demirbüken-Wegner kann bestimmt auch erzählen, wie man als Migrantin sehr oft an Türen klopfen musste, bevor diese, wenn überhaupt, aufgingen. Kommt man als Meier, Schulze oder Lehmann zur Welt, sind manche Hürden hierzulande nicht vorhanden oder sie sind sehr viel niedriger.

Jasmin Tabatabai dankte für die erhaltene Ehrung neben den Verantwortlichen im Bezirksamt Reinickendorf auch dem deutschen TV-Publikum. „Als ich die Rolle der Mina Amiri erhielt, war ich sehr stolz. In den deutschen Wohnzimmern wird eine TV-Kommissarin mit migrantischen Wurzeln längst akzeptiert. Das Publikum ist viel weitsichtiger, als dass Film- und Fernsehverantwortliche manchmal wahrhaben wollen“.  

Kulturstadtrat Harald Muschner erklärte: „Der „Krimifuchs“ würdigt besondere Leistungen von Drehbuchautoren, Produzenten, Regisseuren und Schauspielern im Genre Krimi, die einen Bezug zur Stadt Berlin haben. Ausgezeichnet werden Produktionen, die sich von ausufernden Gewaltdarstellungen distanzieren und den kriminalistischen Spürsinn in den Mittelpunkt stellen. Frau Tabatabai reiht sich damit in die beeindruckende Liste der bisherigen Preisträger in der Kategorie Medien ein“.

Seit 1995 verleiht der Bezirk Reinickendorf den Berliner Krimipreis „Krimifuchs“. Seit 2000 geschieht dies jeweils im jährlichen Wechsel in den Kategorien „Autoren“ und „Medien“. Die bisherigen Preisträger in der Kategorie „Medien“ sind: Jürgen Roland, Felix Huby, Fred Breinersdorfer, Jochen Senf, Günther Lamprecht, Uwe Madel, Oliver Mommsen, Rainer Hunold und Christian Berkel. In der Kategorie „Autoren“ wurden bisher geehrt: Johannes Groschupf, Zoe Beck, Elisabeth Herrmann, Rainer Wittkamp, Oliver Bottini, Volker Kutscher, Jürgen Ebertowski, Wolfgang Brenner, Tom Wolf, Thea Dorn, Hartmut Mechtel, Jan Eik, Pieke Biermann und Horst Bosetzky. 

Uwe Madel führte wie immer gekonnt, charmant und locker durch das Programm im Ernst-Reuter-Saal. Man kennt ihn u. a. als Moderator des rbb-Kriminalmagazins „Täter-Opfer-Polizei“. Uwe Madel ist im besten klassischen Sinne ein Conferencier. Laut Duden ist das ein „unterhaltender Ansager“. Mit dem Titel Moderator würdigt man den Auftritt auf der Bühne im Ernst-Reuter-Saal nicht im richtigen Maße. Er führte sehr interessante Gespräche mit den Krimiautoren Thomas Raab aus Wien, der mit „Peter kommt später“ den dritten Fall seiner Reihe um die Ermittlerin Frau Huber vorstellte. Ebenso mit dem Schriftsteller Frank Goyke, der seinen neuen Berliner Kommissar Jasper Akkermann vorstellte. In „Saat der Wut“ geht es um einen Mord mit politischem Hintergrund, den der Kommissar lösen muss. Der Autor Andreas Pflüger machte die Gäste mit Spionage, Gegenspionage und Zersetzung bekannt. Er schrieb den Spionagethriller „Wie Sterben geht“.  Alle drei Krimiautoren lasen aus ihren Werken.

Uwe Madel betonte im Pressegespräch: „Reinickendorf hat ein sehr fachkundiges Krimpublikum. Das bist es, was mich bei meinen Besuchen hier jedes Mal beeindruckt“. Thomas Raab teilte mit: „Was Reinickendorf hier auf die Beine stellt, ist sehr beachtenswert. Daher bin ich hier immer sehr gerne zu Gast“. 

(Video: Volker Neef)

Für die sehr gute musikalische Unterhaltung in der 30. Reinickendorfer Kriminacht sorgten der Gitarrist Uli Hoffmeier, der Pianist Christoph Wiatre und der Trompeter Peter Zastrow. Hier zu sehen mit Kulturstadtrat Harald Muschner.

Text, Foto, Video: Volker Neef

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin