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Jahresausstellung zu Kunst aus der DDR im Landtag eröffnet

Frank Bommert (Foto: Volker Neef)

Jahresausstellung zu Kunst aus der DDR im Landtag eröffnet

Am 25. Januar stand im Landtag in Potsdam neben den Plenardebatten die Kunst im Vordergrund.

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke (SPD) und zahlreiche Abgeordnete und Mitarbeiter des Landtags sowie Besucher nahmen an der Eröffnung der neuen Jahreskunstausstellung teil.

Der Titel der neuen Jahreskunstausstellung lautet: „Umwelt gestalten! Baubezogene Kunst aus der DDR im Land Brandenburg“. 

In der  Zeit von 1949 bis 1989 sind mannigfaltige Kunstwerke im öffentlichen Raum der DDR entstanden. Die neue Ausstellung richtet ihr Augenmerk schlaglichtartig auf die Vielfalt dieser Kunst und thematisiert den Umgang mit diesem Erbe.

Ronald Paris (1933 bis 2011) „Triumph des Todes“. Uckermärkische Bühnen, ehemaliges Kulturhaus.
Fotografie von Martin Maleschka. (Foto: Volker Neef)

In ihrer Rede betonte Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Wenn wir über baubezogene Kunst in der DDR sprechen, fällt schnell der Begriff vom „sozialistischen Realismus“. Das ist nur ein Teil der Wahrheit: Die Kunst an öffentlichen Gebäuden und Wohngebäuden stellte neben der oft tristen Realität auch Wünsche oder Träume dar.“ 

Der Besucher im Potsdamer Landtag trifft auf baubezogene Kunst aus den früheren Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus. 

Man sieht rund 140 aktuelle Fotografien von Martin Maleschka. Ferner kann der Besucher Entwürfe der Künstlerinnen und Künstler, historische Aufnahmen aus Archiven und originale Fragmente aus Brandenburger Depots betrachten.    

Kuratorin Sabrina Kotzian ist beim „Museum Utopie und Alltag“ tätig. Sie erklärte: „Es geht darum, den Blick auf das baukulturelle Erbe der DDR zu richten – mit allen Aufgaben und Herausforderungen, die damit verknüpft sind.“ 

An der Eröffnung der Jahresausstellung nahmen u. a. auch die CDU-Abgeordneten Frank Bommert und Andre Schaller teil. Im Pressegespräch sagte Frank Bommert: „Man steht mit sehr gemischten Gefühlen hier im Südflügel des Landtags und richtet seinen Blick auf auf die Fotografien von Martin Maleschka. Ich bin ja mit mit dieser baubezogenen Kunst groß geworden als Kind, als Jugendlicher und als junger Mann. In Hennigsdorf stand ja meine Wiege. Glücklicherweise hat die Wende allseits für positive Veränderungen gesorgt. Heute haben die Künstlerinnen und Künstler, auch die Architektinnen und Architekten, das Recht, Kunstwerke und Entwürfe zu schaffen, die sie für gut erachten. Von „oben“ werden sie weder kontrolliert noch redet ihnen jemand rein“. 

Andre Schaller (Foto: Volker Neef)

Andre Schaller betonte: „Kunst in der DDR ist nicht gleichzusetzen mit DDR-Kunst. Es gab hier und da Freigeister und den Künstlern. Das diese Freigeister damals keine staatlichen Aufträge erhalten hatten, versteht sich von selbst“. Von großem Vorteil ist für ihn: „Im wiedervereinigten Deutschland wird glücklicherweise die Kunstfreiheit ausdrücklich in unserem Grundgesetz geschützt“.

Wer die Jahresausstellung im Potsdamer Landtag besuchen möchte, kann das bis zum 8. Dezember 2023 einplanen. 

Sie ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. An gesetzlichen Feiertagen ist der Landtag geschlossen. Finden Plenarsitzungen statt, sind nur Teile der Ausstellung zu besichtigen. Am 2. März, 4. Mai, 29. Juni, 31. August, 26. Oktober und 8. Dezember wird jeweils um 16.30 Uhr für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eine öffentliche Führung durch die Jahresausstellung angeboten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Text/Fotos: Volker Neef

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin