An der Wahlurne in einem Wiesbadebner Wahllokal (Foto: RBB)
„Kein Kandidat hat die Absolute Mehrheit erreicht. Es findet eine Stichwahl statt zwischen Gert-Uwe Mende (SPD) und Thilo von Debschitz (CDU).“ Dies meldete am 9. März gegen 19:30 die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden als vorläufiges Ergebnis der gerade stattgefundenen Oberbürgermeisterwahl. Und diese Stichwahl – erforderlich, wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält – ist für den 30. März 2025 terminiert.
Aber der Reihe nach:
„Unsere Landeshauptstadt hat die 300.000-Marke der Einwohnerinnen und Einwohner erreicht. Damit wachsen wir weiter als dynamische, lebenswerte und zukunftsorientierte Großstadt“. Mit diesen Worten zitierte die „Hessenschau“ des Hessischen Rundfunks vor gut einem Monat den Oberbürgermeister der hessischen Landeshauptstadt, Gert-Uwe Mende.
Und genannter Oberbürgermeister Mende hatte sich am 9. März den Bürgern erneut zur Wahl zu stellen. Die Direktwahl des Stadtoberhaupts, bis zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eher eine andernorts zuweilen belächelte regionale Besonderheit in Bayern und Baden-Württemberg, hat dann in den 90er Jahren in allen Flächenstaaten der Bundesrepublik Einzug in die jeweiligen Kommunalverfassungen gehalten. In Hessen wird der hauptamtliche Bürgermeister – in großen Städten mit der Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“ versehen – für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Und Gert-Uwe Mende wurde erstmals im Juni 2019 in einer Stichwahl gegen den damaligen CDU-Konkurrenten gewählt, hatte sich also nunmehr erneut zur Wahl zustellen. Insgesamt traten 9 Kandidaten und eine Kandidatin in den Wettbewerb um die Stimmen der mehr als 209.000 wahlberechtigten Wiesbadener, wobei die Wahlbeteiligung bei Wahlen des Stadtoberhauptes im Regelfall zu wünschen übriglässt. In 179 Wahllokalen in ganz Wiesbaden konnten die Stimmen abgegeben werden, wobei die Wahlbeteiligung bei 43,27 Prozent lag.
Hauptkonkurrenten des 62-jährigen Mende, der früher einmal u.a. als Pressesprecher des Hessischen Innenministeriums sowie als Geschäftsführer der SPD der SPD-Landtagsfraktion tätig war, bei der Wahl waren der von CDU und FDP unterstützte 59-Jährige Grafikdesigner Thilo von Debschitz und die 54 Jahre alte bisherige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Wiesbadener Rathaus, Gesine Bonnet. Und lediglich die drei genannten hatten am Abend des 9. März eine zweistellige Stimmenzahl zu verzeichnen, nämlich Gert-Uwe Mende 37,7 Prozent, Thilo von Debschitz 30,1 Prozent und Gesine Bonnet 14,58 Prozent.
Text/Foto: RRB