Homosexualität als Staatsaffäre
„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ im Ersten
Dokumentation über die „Affäre Kießling“ / ab 8. Januar 2024 in der ARD Mediathek, am 8.1.24 um 23:05 Uhr im Ersten
Ende 1983 entlässt Verteidigungsminister Manfred Wörner den NATO-General Günter Kießling – weil dieser angeblich schwul und damit ein Sicherheitsrisiko sei – und löst damit einen der größten Skandale in der Geschichte der Bundeswehr aus. Die Doku „Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ von Simone Schillinger zeichnet die Ereignisse von damals nach und zeigt, was der Skandal für Homosexuelle in der Bundeswehr bis heute bedeutet. Sie ist am 8. Januar 2024 um 23:05 Uhr im Ersten und ebenfalls ab 8. Januar in der ARD Mediathek zu sehen.
Skandal mit weitreichenden Folgen
Der Skandal ereignet sich Ende 1983 und erschüttert im Januar 1984 die Bundeswehr. Verteidigungsminister Manfred Wörner entlässt den ranghöchsten deutschen NATO-General. Günter Kießling sei angeblich schwul und stelle deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik dar. Doch an der Geschichte kommen schnell Zweifel auf. Ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit beginnt. Es geht um schlampige Ermittlungen, fragwürdige Zeugen und einen Doppelgänger. Schließlich muss Bundeskanzler Helmut Kohl eine Entscheidung treffen.
Die Affäre Kießling und die Bundeswehr
In der Dokumentation von Simone Schillinger kommen Menschen zu Wort, die vor 40 Jahren in die teils bizarren Ereignisse involviert waren. Und der Film wagt noch einen weiteren Schritt – er spürt auf, welchen Einfluss die sogenannte „Affäre Kießling“ auf die Geschichte der Homosexuellen in der Bundeswehr hatte. Jahrzehntelang waren sie Vorurteilen und Schikanen ausgesetzt und Homosexualität war lange ein Ausmusterungsgrund. Bei vielen Betroffenen haben diese Erfahrungen Narben hinterlassen.
„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“
„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ ist ein Film von Simone Schillinger und eine Produktion von Tangram International für den SWR in Koproduktion mit dem WDR. Die Redaktion liegt bei Gabriele Trost (SWR), Mark Willock (SWR) und Mathias Werth (WDR).
Das teilte unserer Redaktion die Pressestelle des SWR mit. (Fotos: © SWR/picture alliance/United Archives; © SWR/picture-alliance / dpa)