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Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe- Buchbesprechung

(Foto: Sutton Verlag)

Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe- Buchbesprechung

Spricht man von „Kapitalverbrechen auf deutschem Boden“, denkt man unweigerlich an Gegenden wie Hamburg-St. Pauli. Möglichst noch bei Nebel, im Amüsierviertel Reeperbahn. Ja, auf der Reeperbahn werden schon einmal Kapitalverbrechen stattgefunden haben. Ebenso in den heutigen Landeshauptstädten Hannover und Düsseldorf. So sind die Gedankengänge des Zeitgenossen.

Der Serienmörder Peter Kürten (1883 bis 1931) trieb sein Unwesen in Düsseldorf. In Hannover lebte von 1879 bis 1925 der Serienmörder Fritz Haarmann. Kann man da annehmen, dass sich im beschaulichen Ostwestfalen-Lippe jemals Kapitalverbrechen ereignet haben? Eventuell wird ja in dieser als sehr ruhigen bekannten Region der Diebstahl eines Huhnes schon als sehr schweres Kapitalverbrechen bezeichnet? Man wird Dank des Buches „Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe“ vom Autor Johannes W. Glaw belehrt, dass es schwere Verbrechen auch in dieser Region gegeben hat. Der Autor stammt aus Ostwestfalen und machte sich auf die Suche nach Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe. Johannes W. Glaw erblickte 1954 in Bielefeld das Licht der Welt. Bis zu seiner Pensionierung 2019 war er als Lehrer für Kunst und Mathematik im Schuldienst tätig. Als Heimatforscher und Stadtarchäologe ist er seit 2010 in Gütersloh im Einsatz. In Gütersloh hat Johannes W. Glaw auch seinen Wohnsitz.

In seinem im Oktober 2022 erschienenen Werk geht der Verfasser auf 182 Seiten 30 spektakulären Kriminalfällen nach. In Ostwestfalen-Lippe kam es, ebenso wie in anderen Gegenden auch, zu Mord, Brandstiftung, Raub, Bandendiebstahl, Kriegsverbrechen. Wurde man der Täter habhaft, kam es zu Verurteilungen zum Tode oder zu sehr langen Haftstrafen. Johannes W. Glaw beginnt seine informative Reise im Jahre 1550 und endet 1945. Der Schriftsteller macht uns u. a. mit Hexenverfolgung, Pferdedieben, Taxifahrermördern, Scharfrichtern, Kindermörderinnen, Landjägern, Brandstiftern, Sexual- und Gattenmördern, der NS-Willkürjustiz und dem Schwarzschlachten von Schweinen im Zweiten Weltkrieg vertraut. 

Johannes W. Glaw teilt uns in seinem Werk „Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe“ unmissverständlich mit, dass es schon vor vielen Jahrhunderten bereits „Mord und Totschlag“ gegeben hat. Diese brutalen Verbrecher machten auch um das als ruhig bekannte Ostwestfalen-Lippe keinen Bogen! Der Autor beschreibt sehr informativ und kurzweilig, was man alles an Verbrechen schon erleben musste im an und für sich so beschaulichen Ostwestfalen-Lippe. Das Werk ist im Sutton Verlag zu Erfurt erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 14,99 Euro. ISBN 978-3-96303-394-0.

Text: Volker Neef

Foto: Sutton Verlag

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin