Gunnar Lindemann ist direkt gewählter Abgeordneter aus Marzahn und fachpolitischer Sprecher für Migration der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Der Parlamentarier hat sich vorige Woche in Berlin mit zwei Vertretern der syrischen Beduinen getroffen.
Wir hatten bereits über den Besuch der zwei Herren aus Arabien berichtet. Hier nochmals der Link:
https://www.stimme-der-hauptstadt.berlin/beduinen-besuchen-berlin/
Bei den zwei Gästen handelte es sich um Scheich Zaid al-Assi al-Jarba und Sami al-Hemesh. Sie vertreten knapp über 16 Millionen Beduinen von weltweit 22 Millionen. Sie waren nach Berlin gekommen, um über die aktuelle Situation der Beduinen in Syrien zu berichten und Möglichkeiten der Rückkehr von Beduinen unter den syrischen Flüchtlingen zu sprechen.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Warum haben Sie sich mit den Gästen getroffen?
Gunnar Lindemann: „Die AfD-Fraktion hat grundsätzlich ein Interesse daran, das Syrer nach Möglichkeit in ihre Heimat zurückkehren oder heimatnah untergebracht werden. Dabei geht es natürlich darum, unter welchen Bedingungen und in welchen Gebieten in Syrien es möglich ist, zurückkehren. Auch haben wir darüber diskutieren, ob und welche Hilfen für rückkehrwillige Syrer möglich sind.
Natürlich ist es richtig, Menschen aus Kriegsgebieten Asyl zu gewähren, aber nach Ende des Krieges muss auch jedes Asyl beendet werden. Zudem haben wir die Möglichkeit der Abschiebung von kriminellen Syrern besprochen“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Werden Sie die zwei Herren demnächst erneut treffen?
Gunnar Lindemann: „Bei dem Treffen wurde ein erneutes Treffen für 2025 in Syrien vereinbart, damit ich mir selber einen Überblick über die Situation in den Beduinengebieten Syriens machen kann. Wir wollen auch die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Beduinen für rückkehrwillige Syrer erörtern“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was haben die arabischen Gäste Ihnen gesagt?
Gunnar Lindemann: „Die Beduinen sind grundsätzlich bereit, ein Rückführungsprogramm zu unterstützen, wenn auch Deutschland bereit ist, dieses Programm zu initiieren und zu fördern. Dazu wäre natürlich die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Syrien wichtig“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Die letzten Tage hat die Situation in Syrien sicherlich verändert?
Gunnar Lindemann: „Leider hat nach dem Gespräch der Überfall der Islamisten aus Aleppo und Nordsyrien stattgefunden. Dadurch ist die Situation in Syrien aktuell etwas unübersichtlich geworden. Hier wäre es wichtig, die Islamisten in Nordsyrien schnell zurückzudrängen und diesen Konflikt zu beenden. In den letzten Jahren sind ja große Teile Syriens bereits wieder aufgebaut worden und das Land befindet sich immer noch im Aufbau. Außer den Beduinen möchte ja auch die syrische Regierung, dass die Flüchtlinge aus Syrien eine Rückkehrperspektive bekommen. Daher ist es wichtig, weiter in Kontakt zu bleiben und die aktuellen Entwicklungen zu beobachten“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.
Text/Foto: Frank Pfuhl