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20. November 2021
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Geistesblitze- Buchvorstellung

Foto: Frieling Verlag

Geistesblitze- Buchvorstellung

Der eine kommt auf den Gedanken, ein Buch zu schreiben, weil man vom Urlaubsort so begeistert war. Man schreibt über die gesehene Region dann ein Buch. Ein anderer Zeitgenosse hat sich zum Beispiel einen Hund zugelegt und schreibt nun ein Buch über seine Erlebnisse mit „Bello“. Ein anderer Mann namens Egon wiederum hatte keinen Mut, seine Kollegin Erna zum Kaffee einzuladen. Er verfasste ein Gedicht und ließ es Erna zukommen. Erna war von dem Gedicht so begeistert- vom Egon auch- dass sie nicht nur mit ihm Kaffeetrinken wollte. Sie verliebten sich ineinander und heirateten. Erna riet ihrem Egon, mehr Liebesgedichte zu schreiben und zu veröffentlichen. Dann wurde aus dem Buchhalter Egon plötzlich über Nacht der bekannte Lyriker Egon, der seinen Namen ständig auf den Beststellerlisten der Buchhändler findet. Der Autor Dieter Picklapp hatte auch seinen persönlichen Grund, ein Buch mit Gedichten zu schreiben. Seine Motive waren weder Liebe noch schöne Urlaubserfahrungen! Es traf ihn wie ein Blitz eine heimtückische Krankheit. Anfang der 70er Jahre wurde Dieter Picklapp von einem Burnout heimgesucht. Was sollte der kleine, hilflose Erdenbürger nach diesem persönlichen Blitzschlag nur tun? Natürlich, das ist das Wichtigste: Ärzte aufsuchen! Eines ist klar, nämlich: Der ärztlichen Behandlungskunst sind Grenzen gesetzt. Ärztliche Ratschläge sowie Medikamente sind von großer Wichtigkeit, aber vielleicht gibt es noch etwas, was gegen die Krankheit Burnout wirkt? Dieter Picklapp hat da seinen eigenen Weg zusätzlich zur ärztlichen Kunst und der Heilkraft der Medikamente gefunden. Er hat Gedichte verfasst. Während der Kur trank er sein Heilwässerchen aus dem Kurbrunnen und die Dichtkunst durchzuckte ihn. Er selber hatte sie „vorher nicht im Geringsten in mir vermutet. Um nun diese im Geiste auftauchenden Zeilen sofort niederschreiben zu können, trug ich stets Schreibzeug bei mir“ (S. 13). Dieter Picklapp beklagte sich nicht über seinen Schicksalsschlag. Mit viel Humor stemmte sich der Autor gegen seine Symptome. Er ist stets fest davon überzeugt, auf die Schöpferkraft des gütigen und gerechten Gottes zu vertrauen. Das Coverbild seines Werkes „Geistesblitze- Menschliche Schwächen“ zeigt die Galaxie. Sie steht für die Schöpferkraft Gottes mit zahlreichen Geistesblitzen. Der Schriftsteller kam 1936 zur Welt und hatte viel Leid im Kindesalter im schrecklichen Zweiten Weltkrieg gesehen. In Hamburg begann er eine Malerlehre und machte anschließend Auslandserfahrungen in der Schweiz und in Kanada. Dieter Picklapp kehrte in die Hansestadt zurück und legte die Meisterprüfung ab. 1961 gründete er seinen Handwerksbetrieb. 10 Jahre später ereilte ihn der Schicksalsschlag des Burnouts. Mut fasste er wieder nach seinem persönlichen Finden zu Gott. Er schloss sich der „Kirche Jesu Christ der Heiligen der letzten Tage“ an. Im Volksmund ist diese Gemeinschaft auch als Mormonen bekannt. Der Autor, der Vater von 5 Kindern ist, lässt uns anhand seiner beeindruckenden Gedichte an seinem reichen Lebenserfahrungsschatz teilhaben. Eine Selbstverständlichkeit erwähnt er, weil er es für angebracht hält:


Ob Muselmann, ob Jud ob Christ,

zunächst ein jeder Mensch mal ist

erst dann – wie könnt es anders sein-

fängt der Glaube Menschen ein.

Mit viel Humor lässt uns Dieter Picklapp an seinen Geistesblitzen teilhaben. Er teilt auch mit, seine Gedichte, die alle aus Geistesblitzen entstanden sind „sollen zum Fühlen und Denken anregen sowie an die Vielschichtigkeit der menschlichen Seele erinnern“. Das Werk „Geistesblitze- Menschliche Schwächen“ vom Autor Dieter Picklapp umfasst 99 Seiten und ist im Frieling Verlag zu Berlin erschienen. Es kostet im deutschen Buchhandel 9 Euro. Die ISBN lautet 978-3-8280-3651-2. (Text: Volker Neef/Foto: Frieling Verlag)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin