Geburtstag der S-Bahn
Der Bau der Berliner Stadtbahn begann 1875. Am 6. Februar 1882 eröffnete man die Strecken der S-Bahn nur für einen einzigen Fahrgast. Kaiser Wilhelm I., er lebte von 1797 bis 1888 und war von 1861 bis zu seinem Ableben König von Preußen und seit der Reichsgründung am 18. Januar 1871 erster Deutscher Kaiser, saß in der Berliner S-Bahn.
Einen Tag später, am 7. Februar 1882, also genau vor 139 Jahren, durfte das Volk die S-Bahn benutzen. Damals wie heute war die gültige Fahrkarte die Voraussetzung der Beförderung. Heute verkehren 16 Linien auf knapp 336 Kilometern das S-Bahnnetz. Es umfasst 168 Bahnhöfe, davon befinden sich 36 im Bundesland Brandenburg. Die S-Bahn ist Arbeitgeber für ca. 2.850 Mitarbeiter. Im Jahre 2018 beförderte die Berliner S-Bahn 480 Millionen Fahrgäste. Da darf doch die S-Bahn ein bisschen feiern, oder? Unsere Redaktion sprach über den Geburtstag der S-Bahn mit dem FDP-Politiker Thomas Seerig.
Der Liberale aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an und ist als einziger Vertreter der FDP Mitglied des Präsidiums. In seiner Fraktion ist Thomas Seerig u. a. Sprecher für Mitbürger mit Handicap. Er sagte: „Barrierefreiheit im ÖPNV ist mehr als Rolligerechtigkeit. Es braucht für Informationen stets ein Zwei-Sinne-Prinzip, damit der Gehörlose die Fahrplanänderungen auch sehen und der Blinde diese wahrnehmen kann, beispielsweise via Ansage. Viele Probleme lassen sich schon durch moderne Technik lösen, wenn z.B. das Smartphone den Fahrplan vorliest oder die Haltestelle erzählt, welche Bahn gerade einfährt. Es bleibt aber noch viel zu tun, bis wirklich alle unnötigen Barrieren weg sind. Es gilt festzuhalten: Was wäre Berlin ohne seine S-Bahn? Und was wäre mein Heimatbezirk Steglitz- Zehlendorf ohne S 1 und S 7? Ärmer, schlechter an Innenstadt und Potsdam angebunden. Ohne S-Bahn hätte sich der Südwesten historisch langsamer und anders entwickelt. Daher gerade als Steglitzer: Herzlichen Glückwunsch liebe S-Bahn, schön, dass es Dich gibt.“
( Stimme-Der-Hauptstadt Text: Volker Neef/Fotos: Volker Neef; Michael Königs)