Friedensmädchen gesucht
Hier eine Geschichte aus Hessen. Es geht um die überraschende Entfernung der Statue eines Friedensmädchens an der Universität Kassel. Steckt etwa die japanischen Regierung eventuell dahinter?
Am 8. März 2023, dem Tag nach dem internationalen Frauentag, wurde überraschend die Statue des Friedensmädchens an der Universität Kassel abgerissen. Man forschte nach der „Dame“ nach. Bisher verlief die Suche nach ihr im Sande.
Sollte etwa das japanische Generalkonsulat in Frankfurt Druck ausgeübt haben auf die Universität Kassel? Die Statue verletzt ja eventuell „anti-japanische Gefühle“. Kürzlich riefen Studenten aus Kassel zu einer Unterzeichnung einer Petition auf. Man möchte das Friedensmädchen zurückhaben in Kassel.
Die erste Friedensstatue des Mädchens wurde in Korea vor der japanischen Botschaft errichtet. Sie wurde vom Koreanischen Rat für psychologische Universitätsprobleme errichtet, um die 1.000. Nachfragedemonstration zu feiern. Die Formulierung „Wir versuchen, eine angemessene Lösung durch Konsultation mit den betroffenen Organisationen zu finden“ in der Vereinbarung der japanischen und koreanischen Außenminister von 2015 führte zu heftigen Protesten von Bürgergruppen. Seitdem wurden mehr als 120 Friedensstatuen von Mädchen innerhalb und außerhalb Koreas errichtet.
Shirota Suzuko (ein Pseudonym) war das erste und letzte japanische Opfer, das die Opfer der sexuellen Sklaverei im Zweiten Weltkrieg bezeugte. Sie legte Zeugnis ab, sieben Jahre vor Kim Hak-soon, der ersten koreanischen Zeugin der sogenannten „Bequemlichkeitsfrauen“. Als Pastor Fumio Hukatsu ihr Zeugnis hörte, errichtete er das erste Denkmal in der Geschichte. Der zweite Zeuge kam jedoch nicht ans Licht, möglicherweise aufgrund der Stimmung in der japanischen Gesellschaft. Das Denkmal befindet sich in der Stadt Tateyama in der Präfektur Chiba, Japan.
Hat man vielleicht die Friedensstatue an der Universität Kassel als antikolonialistisch angesehen?
Wie die Geschichte des Friedensmädchens zeigt, handelt es sich um einen symbolischen Akt. Man möchte die Stimme der Opfer der „Bequemlichkeitsfrauen“ der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg vermitteln und die Geschichte des Imperialismus soll nicht in Vergessenheit geraten. Die Errichtung einer Friedensstatue ist keine Verleumdung bestimmter Länder. Ereignisse gegen die Menschlichkeit müssen gründlich analysiert und in Erinnerung gerufen werden, damit sie sich nicht wiederholen. Will die japanische Regierung die Geschichte verleugnen? Will sie ihre Spuren auf der ganzen Welt etwa beseitigen?
In Deutschland gibt es ein Denkmal für die Opfer des Holocausts in der Mitte von Berlin. Ebenso das Projekt „Stolpersteine“, bei dem vor den früheren Wohnstätten von Holocaustopfern Messingplatten mit Informationen installiert werden.
Man will auf Unrecht hinweisen und auf Gräueltaten. Es ist dabei vollkommen egal, welche Religion die Täter hatten, welche Nationalität, welche Hautfarbe, welche politische Einstellung u v. a.
Unrecht bleibt Unrecht-Gräueltat bleibt Gräueltat, egal wer die Täter sind..
Wer weiß, wo das Friedensmädchen aus Kassel sich befindet, möge die Redaktion bitte in Kenntnis setzen.
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Text/Foto: KyungHun Choi