Florian Kluckert, MdA: Glücklicherweise fand das 18. ACHTUNG Berlin Filmfestival wieder in Präsenz statt
Das 18. achtung berlin Filmfestival 2022 fand vom 20. bis zum 27. April statt.
Wir sprachen darüber mit Florian Kluckert (FDP). Der Parlamentarier aus Neukölln gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an und ist in seiner Fraktion u. a. kulturpolitischer Sprecher.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Bitte ziehen Sie für uns ein Fazit dieses Filmfestivals.
Florian Kluckert: „Die Corona Pandemie hat der Kunst- und Kulturszene stark zugesetzt. Viele Kulturschaffende weltweit wurden von der Pandemie schwer getroffen. Es mangelte nicht nur am Geld, sondern auch am verdienten Applaus. Nach über zwei Jahren Pandemie war es den Künstlern daher sehr zu wünschen, dass das 18. ACHTUNG Berlin Filmfestival in diesem Jahr endlich wieder in Präsenzform stattfinden konnte. Ausschließlich die elektronische Vermittlung von kulturellen Erlebnissen via Internet oder Stream, wie es in den letzten zwei Jahren geschehen ist, kann das unmittelbare Erleben einer Filmvorführung mit Publikum im gefüllten Kinosaal nicht ersetzen. Ebenso die anschließenden Filmgespräche.
Die Pandemie mit all ihren Regeln und Beschränkungen hat mehr als verdeutlicht, dass Kunst und Kultur einen erheblichen Beitrag zur psychischen Gesundheit leisten und somit systemrelevant sind. Gleichermaßen für Künstler, die im Rahmen von Proben, Aufführungen oder Dreharbeiten Kontakte knüpfen und pflegen.
Während der Lockdowns sind Filme und Serien für viele Menschen elementarer Bestandteil ihres Alltags geworden. Einerseits um die Zeit in angeordneter Isolation zu überbrücken, andererseits, um einmal den Kopf auszuschalten und dem eigenen Alltag zu entfliehen.
Wie andernorts, lag zu Beginn der Corona-Pandemie die Produktion für Spiel- und Dokumentarfilme in Berlin und Brandenburg brach. Auch, wenn die Produzenten und Schauspieler mit geänderten Drehbüchern oder Corona-konformen Filmsets ihre Wege gefunden haben, die Pandemie zu bewältigen, war doch sicherlich ein nicht unerheblicher Mehraufwand nötig, wovon die Zuschauer vor den Bildschirmen meist nichts mitbekommen haben. Deshalb ist es umso schöner, dass Berliner und Brandenburger Drehorte nun wieder unter erleichterten Bedingungen genutzt und von den Schauspielern bespielt werden können.
Für zukünftige regionale Filmprojekte hat womöglich der Berliner Senat mit seinen Versäumnissen die ein oder andere Drehgrundlage geschaffen, die dokumentarisch oder in einem Film an zahlreichen Berliner Drehorten aufgearbeitet werden könnte.
Alle Beteiligten können auf schöne und spannende Filmtage zurückschauen und ich wünsche ihnen nichts mehr, als dass auch im kommenden Jahr wieder Präsenzvorstellungen möglich sind“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch. (Text: Volker Neef/Foto: Frank Pfuhl)