Seit dem 10. März fasten Muslime weltweit.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang speisen und trinken sie nicht. Kindern, Schwangeren und Kranken sowie älteren Menschen ist das Fasten untersagt.
Am 9. April endet der Heilige Fastenmonat Ramadan. Kurz vor Ende des Ramadans hat unsere Redaktion die Afghanische Gemeinde in der Friedrich-Wilhelm-Straße in Reinickendorf besucht.
Der Vorsitzende der Gemeinde, Qasim Akbar, lädt täglich zum Fastenbrechen ein. Im Pressegespräch betonte er: „Unsere Gemeinde hat in Berlin und im Umland ca. 350 Mitglieder. Im Ramadan bemühen sich alle, gemeinsam am Fastenbrechen teilzunehmen. Der Ramadan ist für uns eine Zeit, in der wir mit Verwandten, Freunden, Kollegen und Nachbarn zusammenkommen“.
Zu einem Freitagsgebet kommen in die Afghanische Gemeinde, die neben Kulturräumen auch über eine Moschee verfügt, weit mehr als die rund 350 Mitglieder. „An manchem Freitagsgebet nehmen über 800 Gläubige teil. Natürlich kommen zum Gebet auch Muslime, die nicht unserer Gemeinde angehören. Bei uns ist jeder Gast willkommen, egal, zu welcher Religion man sich bekennt. Selbstverständlich heißen wir hier auch Gäste willkommen, die uns mitteilen, sie gehören gar keiner Religion an“.
Zum Fastenbrechen erreicht die Zahl der Besucher sehr schnell die doppelte Anzahl der Gemeindemitglieder. „An manchem Tag im Ramadan haben wir in unserer Gemeinde schon knapp 700 bis 750 Gäste mit Speisen versorgt. Unter den Gästen befinden sich viele Nachbarn. Seit 2010 sind wir hier in Reinickendorf vor Ort. Unsere Nachbarn akzeptieren uns. Noch nie gab es Beschwerden wegen Lärm oder Zuparken von Einfahrten oder über Müll, den wir nicht wegräumen. Wir in der Gemeinde achten auch darauf, dass alle Gemeindemitglieder die Spielregeln für einen friedlichen und gut nachbarschaftlichen Umgang einhalten. Besonders Stolz sind wir darauf, dass unsere Bezirksbürgermeisterin, Frau Emine Demirbüken-Wegner und zahlreiche Bezirksstadträte und Mitglieder des Abgeordnetenhauses sowie Bezirksverordnete regelmäßig unsere Gemeinde besuchen“.
Die Afghanische Gemeinde in der Friedrich-Wilhelm-Straße zahlt aus dem Spendenaufkommen der Mitglieder das Essen und die Getränke in der Fastenzeit.
Qasim Akbar teilte dazu mit: „Wir machen das gerne. Dieses Handeln bekommen wir als Segen vom Schöpfer vielfach zurück“.
Wer die Gemeinderäume betreten möchte, ist dazu immer willkommen. Der Vorsitzende betonte: „Selbstverständlich kann man Freitag zur Freitagspredigt kommen und sich diese anschauen. Unsere Moschee ist kein abgeschotteter Raum. Alle Menschen heißen wir hier herzlich willkommen“.
Text: Volker Neef
Foto: LaTa