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Ein Pass namens Nansen

(Foto: Frank Pfuhl)

In Norwegen kam 1861 der Zoologe und Diplomat Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen zur Welt. Nach ihm wurde der Nansen-Pass benannt.

Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen war nach dem Ersten Weltkrieg als Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen tätig. Er schuf diesen Pass für russische Flüchtlinge. 

Staatenlose Flüchtlinge aus der Sowjetunion bekamen dieses Reisedokument. Den Nansen-Pass stellte das Land aus, in dem sich der Flüchtling aufhielt. Die Gültigkeit betrug ein Jahr. Mit diesem Pass war die Rückkehr in das Land, das den Pass ausgestellt hatte, möglich. Der Nansen-Pass hatte nie den Stellenwert, den ein Pass eines souveränen Staates bis heute innehat. Flüchtlinge aus Armenien wurden 1924 auch sehr häufig mit dem Nansen-Pass ausgestattet. Assyrische und türkische Flüchtlinge stattete man 1928 mit diesem Pass ebenfalls aus, Flüchtlinge aus dem Saarland folgten 1935. 

53 Staaten erkannten diesen Pass an bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Nansen-Pass wurde 1946 durch das „London Travel Document“ ersetzt. Der Kunstmaler Marc Chagall beispielsweise und der Autor Vladimir Nabokov („Lolita“) waren einst Besitzer des Nansen-Passes. 

Der erste Nansen-Pass ist am 5. Juli 1922, heute vor 102 Jahren, ausgestellt worden. Für seine grandiose Idee ob dieses Dokuments erhielt Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen 1922 auch den Friedensnobelpreis. Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen verstarb 1930.

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl

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