Die Zeit von 1949 bis 1990 und Zeitzeugen
Am 6. Mai stand die Zeit von 1949 bis 1990 im Mittelpunkt der Veranstaltung „Zwei deutsche Staaten“.
Sie fand in der Humboldt-Bibliothek in Tegel statt. Der Journalist und Autor Alexander Kulpok hatte dazu eingeladen über den „Förderkreis für Bildung, Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf e. V“. Er war einst bei der „Abendschau“ des SFB tätig. Jahrelang leitete Alexander Kulpok den gemeinsam von ARD und ZDF betriebenen Videotext.
Ulf Wilhelm (SPD) gehört der BVV Reinickendorf an und ist zugleich 1. Vorsitzender des „Förderkreis für Bildung, Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf e. V“. Er freute sich mit seinen Vereinsmitgliedern darüber, dass die Veranstaltung sehr gut besucht war.
Der zuständige Bezirksstadtrat für Kultur, Harald Muschner (CDU), wies darauf hin: „Die Humboldt-Bibliothek ist ja die schönste Bibliothek in ganz Berlin. So eine hochrangige Veranstaltung wie die heutige gehört hierhin“.
Ewald König aus Wien berichtete von seiner damaligen Doppelfunktion. Er war als einziger Journalist sowohl in Bonn als auch in Ostberlin akkreditiert. Der Österreicher berichtete: „1985 bin ich nach Deutschland gekommen. Bonn war anfangs mein Hauptwohnsitz. Ich pendelte ständig zwischen dem Rheinland und der DDR. Später bezog ich auch eine Wohnung in der Leipziger Straße in Berlin-Mitte. Aus meinem Reisevisum wurde, völlig unerwartet, ein Dauervisum“. Klartext sprach Ewald König in Bezug auf das Ministerium für Staatssicherheit! „Es war anzunehmen, dass meine Wohnung und das Telefon verwanzt waren. Es wäre ja naiv, zu glauben, dass das nicht der Fall gewesen ist“.
Alexander Kulpok bereicherte den interessanten Abend der zwei deutschen Staaten auf deutschem Boden mit zahlreichen Bild- und Tonereignissen aus der damaligen Zeit.
Text: Volker Neef
Foto: Jan Lutz