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Die großen Crashs

Im Herbst 1973 verhängen arabische Ölstaaten ein Embargo und der Ölpreis steigt dramatisch. (Foto: © ZDF und picture-alliance / dpa | Bertram)

Dreiteilige Dokureihe von Laura Hohmann und Julia Schmidt

ZDFmediathek: Ab Dienstag, 28. Mai 2024, 5 Uhr

ZDFinfo: Montag, 3. Juni 2024, ab 20.15 Uhr

Sie haben für Elend und Verzweiflung gesorgt, die drei größten Wirtschaftscrashs. Der Börsencrash 1929, der Ölpreis-Schock 1973 und die Lehman-Pleite 2008. Spekulationen, Verschuldung oder falsche Geldpolitik – die Ursachen für Wirtschaftskrisen sind oft ähnlich und die Auswirkungen dramatisch. Die Dokureihe fragt:Wie kam es zu den großen Crashs? Wer waren die Verlierer der Krise – und wer die Gewinner? Wurde etwas aus diesen Crashs gelernt?

Die Dokureihe fragt:Wie kam es zu den drei großen Crashs in der Wirtschaft – zum Börsencrash 1929, zum Ölpreis-Schock 1973 und zur Lehman-Pleite 2008. Der Börsencrash 1929 löste eine wirtschaftliche Tragödie aus. In der Weltwirtschaftskrise verloren Millionen von Menschen weltweit ihren Job und kämpften buchstäblich ums Überleben.
Rund vierzig Jahre später entfachte ein Krieg im Nahen Osten die Ölkrise. Es folgte die schwerste Wirtschaftskrise nach dem Zweiten Weltkrieg und das dramatische Ende des deutschen Wirtschaftswunders.
Und bei der Finanzkrise 2008 sorgten Immobilien-Spekulationen für Milliardenverluste. Banken weltweit standen am Abgrund – und zahlreiche Immobilienbesitzer vor dem Nichts. Die Politik geriet in Zugzwang.
Wer waren die großen Verlierer der Krise – und wer die Gewinner? Wurde etwas aus diesen Crashs gelernt?

Weltwirtschaftskrise 1929 (1/3)
Nach dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Oktober 1929 stürzte die Welt ins Chaos. Unternehmen gingen pleite, Millionen von Menschen verloren ihren Job. Wie konnte es so weit kommen?
Nach dem Börsencrash lag die Wirtschaft am Boden, vor allem in der noch jungen Weimarer Republik. Die Arbeitslosenquote stieg auf 30 Prozent an. Für viele wurde das Leben zu einem täglichen Überlebenskampf. Not und Verzweiflung machten sich breit – bis die Stimmung kippte.
Nur wenige Jahre zuvor florierte die internationale Wirtschaft noch. In den 1920er-Jahren drängten in den USA viele Unternehmen an die Börse. Der Handel mit Aktien boomte. Durch die hohe Nachfrage gingen die Aktienkurse durch die Decke. Doch die Aktienkäufe wurden vielfach durch Kredite finanziert, die wiederum mit Aktien abgesichert wurden. Es entstand eine riesige Spekulationsblase. Eine tragische Kettenreaktion nahm ihren Lauf.

Die Wirtschaftskrise erreicht auch die noch junge Weimarer Republik. Zahlreiche Menschen verlieren ihre Arbeit. (Foto: © ZDF und Getty images / Roger Viollet)

Ölkrise 1973 (2/3)
Die arabischen Länder drosselten wegen des Jom-Kippur-Krieges 1973 die Erdölproduktion, der Ölpreis stieg. Es folgte die schwerste Wirtschaftskrise nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die westlichen Industrienationen versuchten, den Benzin- und Ölverbrauch zu reduzieren. Auch in der BRD gab es autofreie Sonntage, ein Tempolimit und die Aufforderung, weniger zu heizen. Doch die Krise nahm ihren Lauf – mit Inflation und Massenarbeitslosigkeit.
Öl war seit den 1950er-Jahren immer wichtiger geworden und der Westen abhängiger vom Import des schwarzen Goldes aus dem Nahen Osten. Immer mehr Menschen fuhren Auto, und viele Alltagsprodukte wurden aus Plastik gefertigt, dessen Grundlage Erdöl ist.

In der Krise brachen die Absatzmärkte ein, viele Unternehmen gingen pleite. Die schmerzlich vor Augen geführte Abhängigkeit hat auch etwas Gutes: Es begann ein Umdenken.

Finanzkrise 2008 (3/3)
2008 erschütterte eine Nachricht die Wall Street: Lehman Brothers, die viertgrößte Investmentbank der Welt, war pleite. Die globale Wirtschaft schlitterte in eine Finanzkrise.
Lehman Brothers war nicht das einzige Geldhaus, das mit hochspekulativen Papieren Milliardenverluste machte. Viele Banken handelten mit riskanten Krediten, um immer höhere Gewinne zu erzielen. Als die US-Immobilienblase platzte, wurden alle in diesen Sog hineingezogen.
Nach der Insolvenz von Lehman Brothers überschlugen sich die Ereignisse. Die Aktienkurse sanken rapide. Die Kreditausfälle brachten nun auch europäische Banken in Bedrängnis, die lange an den risikoreichen Immobiliengeschäften mitverdient hatten. In Deutschland griff der Staat ein: Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher seien. Im Oktober 2008 spannte die Regierung einen Rettungsschirm von fast 500 Milliarden Euro für die Banken auf.
Auch in anderen Staaten sprangen Regierungen für Banken und Finanzkonzerne in die Bresche. Doch all die Rettungspakete verhinderten nicht, dass Deutschland, die USA und viele andere Industrieländer in die größte Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg rutschten.

Das teilte unserer Redaktion die Pressestelle des ZDF mit. (Fotos: © ZDF und picture-alliance / dpa | Bertram; © ZDF und Getty images / Roger Viollet)