Seine Exzellenz, der Botschafter der Republik Aserbaidschan, Herr Nasimi Aghayev, hatte am 16. Oktober zu einer Veranstaltung eingeladen.
Sie fand in der Kulturabteilung des Landes in Berlin-Tiergarten statt. Das Thema lautete: „Neue Wege der Germanistik. Deutsche Sprache und Literatur in Aserbaidschan”.
Die geladenen Gäste erlebtenPodiumsdiskussionen mit aserbaidschanischen und deutschen Wissenschaftlern. Der 1. Programmpunkt lautete: „Geschichte des Deutschunterrichts in Aserbaidschan und dessen Ergebnisse“.Der 2. Programmpunkt lautete: „Entwicklungswege der Germanistik in Aserbaidschan und ihre Perspektive“. Die Gäste sahen auch ein Video. Es befasste sich mit den deutschen Spuren in Aserbaidschan. Die aserbaidschanische Gemeinde Göygol wurde in diesem Beitrag vorgestellt. Deutsche Auswanderer aus Schwaben hatten sie einst gegründet und ihr den Namen Helendorf gegeben. Architekten unter den Auswanderern bauten in dem Land Gotteshäuser. Damit sind nicht nur Kirchen gemeint. Die christlichen, deutschstämmigen Auswanderer bekamen aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen auch die Zuschläge, wenn es um den Bau von Moscheen ging. Ein Auswanderer war in der Zeit von 1898 bis 1901 sogar Bürgermeister der Gemeinde.
In seiner Ansprache wies der Botschafter daraufhin: „Deutschland und Aserbaidschan verbindet eine langjährige, gemeinsame Geschichte. Die deutsche Sprache, die deutsche Kultur ist eine Brücke für uns“. Er betonte, durch die Ankunft der ersten Auswanderer 1817 habe Aserbaidschan die reiche und kulturelle Vielfalt der Deutschen kennen- und lieben gelernt. Der Rektor der Slawistischen Universität zu Baku, Dr. Anar Nagiyev, erklärte: „Es ist für unser Land eine Selbstverständlichkeit, die historischen Spuren der deutschen Auswanderer zu ehren und zu schützen“.
Man durfte in Berlin-Tiergarten eine sehr interessante Tagung verfolgen und den Freigeist in Zentralasien kennenlernen. So erfuhren die Besucher auch, dass unmittelbar nach der Ankunft der ersten deutschen Auswanderer 1817 Aserbaidschan der deutschen Minderheit einen Sitz im Parlament zugesprochen hatte.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl