Deutscher Rednerpreis 2022 geht an Iris Berben
Der Gala-Abend der GSA (German Speakers Association), dem deutschen Rednerverband, war dieses Jahr der Höhepunkt des alljährlichen Treffens der Menschen, die vor anderen Sprechen. So ist es auch zur Tradition geworden, den Deutschen Rednerpreis an herausragende Persönlichkeiten zu verleihen. So gehören bereits Bundespräsident Roman Herzog, Margot Käßmann, Hans-Dietrich Genscher oder Auma Obama zu den Preisträgern, auf die für 2022 Iris Berben folgt.
Als Laudatorin für eine egengagierte Schauspielerin kam eine engagierte Politikerin nach Stuttgart: Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer rollte mit ihrer Laudatio sozusagen einen roten Teppich für eine Frau aus, die unglaublich leidenschaftlich und beharrlich starke Frauen in ihren Rollen verkörpert. In ihrer langen Karriere hat sie Frauen unterschiedlichster Couleur ihr Bühnenlicht geschenkt. So blieb es nicht bei der Schauspielerei, sondern sie erhebt immer noch ihre Stimme gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. Kultur dürfe niemals weggespart werden. Zusätzlich war sie neun Jahre Mitglied der Deutschen Filmakademie und wird nicht müde, Menschen zum Denken und zum Handeln anzuregen.
Eine von dem langen Applaus und Standing Ovations sichtlich gerührte Preisträgerin betonte, dass Worte mächtig sein können. „Ich liebe meinen Beruf und ich liebe Sprache.“
Eindringlich warb sie für eine Haltung:
Ernst nehmen, was man sagt.
Meinen, was man sagt.
Und Leben, was man sagt.
Manchmal würde sie auch den Menschen, die dem wachsenden Phänomen der HateSpeech nacheifern, auch Sprachlosigkeit wünschen. Aber es bedeutet auch sprechen und zu widersprechen und klare Antworten zu geben. Menschen können Wahrheiten vertragen.
Iris Berben wandte sich mit ihrem Dank auch an Malu Dreyer. Es sei eine große Ehre sie an ihrer Seite zu haben. Eben eine starke Frau mit einer starken Laudatio.
Text/Foto: Joachim Skambraks, Stimme der Hauptstadt Berlin – Chefredaktion München / Bayern