Der „Vater des Vaterlandes“ aus Dillenburg
Die Stadt Dordrecht liegt in Südholland. Dort fand 1572 eine Ständeversammlung statt.
Im beschaulichen Dillenburg in Nordhessen kam 1533 Wilhelm I. zur Welt. Er wurde in Dordrecht 1572 zum Statthalter der Niederlande gewählt.
Der Niederländische Aufstand hatte 1568 begonnen. Die spanische Krone beherrschte seinerzeit die Gebiete der heutigen unabhängigen Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg.
Wilhelm Fürst von Oranien, Graf von Nassau-Dillenburg, später als Wilhelm I. bekannt, entwickelte sich zum herausragenden Feldherrn und Staatsmann. Unter seiner Führung wurden die nördlichen spanischen Provinzen befreit. Das ist der heutige Staat Niederlande.
Die Niederländer verliehen dem gebürtigen Dillenburger den Ehrentitel „Vater des Vaterlandes“. Seine Familie beteiligte sich am Kampf gegen die spanischen Besatzer. Zwei seiner Brüder fielen im Kampf gegen Spanien.
In der niederländischen Nationalhymne lautet eine Textzeile: „Wilhelm von Nassau bin ich von deutschem Blut…“
In Dillenburg errichte man ihm zu Ehren den fast 40 Meter hohen Wilhelmsturm. Er ist das Wahrzeichen der Stadt.
Johann Wolfgang von Goethe baute in seinem 1788 erschienenen Trauerspiel Egmont den „Vater des Vaterlandes“ ein. Wilhelm von Oranien ist in diesem Werk der Gegenpart von Egmont.
Die Ständeversammlung von Dordrecht fand am 19. Juli 1572, heute vor 452 Jahren, statt. Wilhelm I. ist 1584 verstorben.
Text/Foto: Volker Neef