Das Theater „Tribüne“ – Wussten Sie schon?
Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an.
Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen, Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen.
Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin heraus gegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor.
Bei diesem Artikel muss es traurigerweise lauten: „Es war einmal. Es ist schon so lange her. Mancher erinnert sich daran gar nicht mehr“. Eine Tribüne gehört zu jedem guten Sportstadion. In unmittelbarer Nähe am Ernst-Reuter-Platz in Berlin-Charlottenburg befand sich eine ganz besondere Tribüne. Diese Tribüne bot 300 Gästen einst Platz. Man spielte in der Otto-Suhr-Allee 18 Theater. Ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges bespielte man erstmals die Bretter dieses Theaters. Das Gebäude errichte man bereits 1915 und es war knapp vier Jahre ein Mädchengymnasium.
Namhafte deutsche Schauspieler wie z. B. Rudolf Platte, Hildegard Knef, Heinrich George, Adele Sandrock, Marlene Dietrich, Tilla Durieux, Horst Buchholz, Klaus Sonnenschein traten in der Tribüne auf. Am 31. August 2008 spielte man hier letztmals Theater. Vorerst! Es gab im August 2009 den erfolgreichen Versuch, die Tribüne wieder zum Leben zu erwecken. Bereits 2012 endete der Versuch. Der Hauseigentümer machte von seinem Kündigungsrecht Gebrauch und der befristete Mietvertrag wurde nicht verlängert mit den Künstlern. Aus der Tribüne entstanden an der ehemaligen Theaterstelle Wohnungen und ein Cafe.
Das ehemalige Theater Tribüne ist nur eines von vielen Theatern, die längst in Berlin verschwunden sind. Das gehört auch zur Geschichte der Bundeshauptstadt. (Text/Foto: Marcus Held)