In der Bundeshauptstadt Berlin gibt es seit dem 7. November eine zweite Heimatschutzkompanie.
In Reinickendorf im Ernst-Reuter-Saal fand der feierliche Appell statt. Man konnte gleich zweifach feiern! Im November 1955 stellte man die Bundeswehr auf. Zum 69. Jahrestag der Gründung der Bundeswehr stellte sich die zweite Heimatschutzkompanie Berlin auf.
2. Heimatschutzkompanie bei ihrer Gründung in Reinickendorf (Foto: Volker Neef)
Die in Deutschland ansässigen Heimatschutzkompanien bestehen aus Reservistinnen und Reservisten. Diese Soldatinnen und Soldaten sind nicht hauptberuflich bei der Bundeswehr tätig. Sie sind von Beruf beispielsweise Beamte, Arbeiter, Angestellte, Freiberufler und Selbstständige und tragen in ihrer Freizeit Uniform oder sie werden von ihren öffentlichen oder privaten Arbeitgebern freigestellt. Heimatschutzkompanien sind dem jeweiligen Landeskommando direkt unterstellt. Ihr Auftrag ist es, die aktive Truppe bei der Bewachung und Sicherung von Liegenschaften, Anlagen und Einrichtungen der Bundeswehr im betreffenden Bundesland kameradschaftlich zu unterstützen. Heimatschutzkompanien sind auch bei der Amts- und Katastrophenhilfe der regulären Bundeswehr hilfreich im Einsatz.
Die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) hieß den Kommandeur Landeskommando Berlin, Oberst Horst Busch, und die Kameradinnen und Kameraden der künftigen Heimatschutzkompanie herzlich willkommen. Sie betonte: „Ich bin sehr stolz darauf, Bürgermeisterin eines Bezirks zu sein, in der die Bundeswehr nicht angefeindet, sondern respektiert wird. Auch wenn die nahe Julius-Leber-Kaserne genau genommen zu Mitte und nicht zu Reinickendorf gehört: Doch emotional sind Sie ganz nah bei uns – und wir bei Ihnen! Unsere jahrzehntelangen Patenschaften – mit der 7. Kompanie des Wachbataillons und mit dem Stabsmusikkorps – pflegen wir. Gerade erst haben wir gemeinsam beraten, wie wir sogar noch aktiver werden können.“
Die Bürgermeisterin dankte allen, die sich zum Dienst in der Heimatschutzkompanie bereit erklärt haben und zitierte den Dichter Theodor Fontane (1819 bis 1898): „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss. In diesem Sinne sind Sie Vorbilder für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den selbstlosen Einsatz für unsere freiheitlich-demokratische Rechtsordnung. Wir werden immer an Ihrer Seite stehen!“
Oberst Horst Busch erinnerte daran, dass einst nur wenige hundert Meter vom Ernst-Reuter-Saal entfernt die DDR sich befand. Der Berliner Bezirk Pankow lag im sowjetischen Sektor der Viersektorenstadt. Hier trafen die beiden NATO-Mitglieder Großbritannien und USA und das mit der NATO befreundete Frankreich, die drei Schutzmächte Westberlins, auf den Gegner aus dem Warschauer Pakt an. Hatte man 1990 noch die Annahme vertreten, nun liegen nur noch friedliche Zeiten vor uns, wurden die Bürger im Februar 2022 böse aus den Friedensträumen gerissen. Russland griff 2022 die Ukraine an.
Der Oberst bedankte sich bei der Bezirksbürgermeisterin für das starke Engagement des Bezirks bezüglich der freundschaftlichen Arbeit mit der Bundeswehr. Er betonte auch: „Nur gemeinsam können wir die Anforderungen anpacken. Das ist der konkrete Beitrag zur Zeitenwende“.
Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) sagte im Pressegespräch: „Die Bundeswehr, damit verbunden die zwei Heimatschutzkompanien in Berlin, sind für unsere Sicherheit elementar wichtig. Ich bin sehr stolz darauf, dass unser Bezirk Reinickendorf ein so gutes Verhältnis zur Bundeswehr hat“. Marvin Schulz ist Fraktionsvorsitzender der CDU in der BVV Reinickendorf. Er teilte mit: „Die Bundeswehr ist in Reinickendorf immer willkommen und gerngesehen. Dieser Bezirk ist stolz darauf, mit der Bundeswehr so partnerschaftlich verbunden zu sein“. Marco Käber ist Fraktionsvorsitzender der SPD in der BVV Reinickendorf. Er erklärte: „Diese Veranstaltung im Reinickendorfer Ernst-Reuter-Saal stellt die große Wertschätzung des Bezirks zur Bundeswehr unter Beweis“.
Text/Foto/Video: Volker Neef