Soliboeva Mekhrinigor lebt in Usbekistan. Sie ist Studentin der Fakultät für romanisch-germanische Sprachen in Samarkand am Staatlichen Institut für Fremdsprachen. Als Gastautorin stellt sie uns heute Sitten und Gebräuche bei einer Hochzeit in Usbekistan vor.
Usbekistan ist ein Land mit mehr als 130 Nationalitäten und Völkern und ihren unterschiedlichen Traditionen.
Jede Nation hat ihre eigenen Sitten und Bräuche. In diesem Artikel geht es in einer dieser Traditionen um eine Hochzeit.
Nikoh tuyi (Hochzeit) ist der Name einer feierlichen Zeremonie, die im Haus des Bräutigams zu Ehren des Brautpaares abgehalten wird. Wie alle Nationen feiern Usbeken Hochzeiten mit großer Freude. Besonderes Augenmerk legt der Bräutigam auf die Fülle der Hochzeitstafel. Darüber hinaus ist es heutzutage üblich, Dutzende Künstler zu Hochzeiten einzuladen.
Während der Hochzeit finden im Hause des Brautpaares kleine Rituale statt.
Besucht man die Braut, bringt man Geschenke mit. Die Braut verbeugt sich im Gegenzug dreimal.
Ein Ritual ist: Man stellt Braut und Bräutigam nebeneinander vor einem Spiegel, so dass ihr Spiegelbild im Spiegel sichtbar wird. Dann werden Braut und Bräutigam zueinander sagen: „Als ich in den Spiegel schaute, träumte ich vom Mond, ich öffnete meine Augen und sah dich“. Früher, als Frauen ihre Gesichter bedeckten, sahen der junge Mann bei dieser Zeremonie zum ersten Mal das Gesicht der Frau. Dafür gibt es ein Sprichwort: „Du bist der erste Mensch, den ich sehe, wenn ich meine Augen öffne“.
Dies ist immer noch eine Beschreibung eines kleinen Teils der usbekischen Traditionen.
Text/Foto: Soliboeva Mekhrinigor