CTOUR lud zum Sommerfest
Am 24. November 1990 gründete sich in Berlin-Lichtenberg im Hotel Abacus der „Club der Tourismus-Journalisten Berlin“ (CTOUR). Zum Vorsitzenden wählten die Mitglieder damals den Reisejournalisten Hans-Peter Gaul. Er ist heute Sprecher des Vorstands und man ernannte ihn später zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit.
Am 12. August fand das CTOUR-Sommerfest statt. Zuerst gab es einen geführten Rundgang im Tierpark in Friedrichsfelde.
Anschließend ging es ins Gartenrestaurant „Märkische Aue“. Das Gartenrestaurant „Märkische Aue“ befindet sich in der gleichnamigen Kleingartenanlage. Dort gab es nicht nur gute Speisen und Getränke, auch Kultur stand auf dem Plan.
Der Eckensteher Nante war ein Urberliner mit viel Herz und nicht weniger Schnauze. Nante war ein Original, er war Gelegenheitsarbeiter und Dienstmann. Am liebsten stand Nante in seiner Ecke. Daher der Name Eckensteher.
Hier ließ der Schriftsteller und Possenschreiber Adolf Glaßbrenner olle Nante „über die da oben und wir hier unten“ philosophieren und den berühmten Berliner Humor versprühen. Ruhm erlangte er durch das Volksstück „Eckensteher Nante im Verhör“, das 1833 im Königsstädtischen Theater mit dem Schauspieler Friedrich Beckmann als Nante uraufgeführt wurde. Wo einst das Königsstädtische Theater sich befand, steht heute die Weltzeituhr.
Mit seinen Possen unterhielt das Berliner Original Nante die Zuschauer von nah und fern.
Mit Witz, Charme und Augenzwinkern präsentierte er sein Berlin. Nante lebt im Grunde noch! Das CTOUR-Sommerfest stellte das unter Beweis. Der ausgebildete Grafiker Wolfgang Wündsch tritt seit vielen Jahren als Nante auf. Mit kuriosen Erzählungen aus dem preußischen Berlin, mit Gassenhauern und Schnellzeichnungen begeisterte Wolfgang Wündsch sein Publikum im Gartenrestaurant „Märkische Aue“.
Der Salonmagier Chris Hyde begeisterte ebenfalls die Gäste. Salonmagier besitzen ganz besondere magische Kräfte. Bei diesem Genre der Zauberkunst steht der Magier nicht auf der Bühne und beeindruckt von dort oben aus mit seinem Können das Publikum. In der Salonmagie steht der Magier auf einer Ebene mit den Gästen.
Besucher aus dem Publikum werden immer zu Assistenten des Salonmagiers Chris Hyde erhoben. Das erzeugt den besonderen Charme der Auftritte des Zauberkünstlers.
Der Salonmagier Chris Hyde ging auch von Tisch zu Tisch und hatte an jedem Tisch den Gästen unterschiedlichste Zaubereien vorgeführt. Da Journalisten von Berufs wegen ja immer wissbegierig sind, kam an den Salonmagier hier und da die Frage auf: „Wie geht dieser Zaubertrick eigentlich?“ Die diplomatische Antwort des Salonmagiers Chris Hyde war die Gegenfrage: „Können Sie schweigen?“ Natürlich sagte der angesprochene Medienvertreter: „Aber ja doch, natürlich!“ Der Salonmagier sagte dann lächelnd: „Ich kann auch schweigen!“
Ein rundum gelungenes CTOUR-Sommerfest ging pünktlich zu Ende, bevor am späten Abend der liebe Petrus die Wolken aufgefordert hatte, das Regenwasser massenhaft auf Berlin-Friedrichsfelde auszukippen.
Text/Foto: Volker Neef