Bundesfamilienministerin beim Politischen Frühstück in der IHK
Am 17. November 2022 fand in der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) in Berlin-Charlottenburg ein Politisches Frühstück mit Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, statt.
Die Ministerin informierte über ihre poltischen Ziele. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass Deutschland zwar die höchste Erwerbsquote von Frauen im europaweiten Vergleich aufweist, doch andererseits arbeiten viele Frauen in Teilzeit. Um mehr Frau mit Kindern zu veranlassen, eine Vollzeiterwerbstätigkeit aufzunehmen, müsse mehr für die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf getan werden. Als dafür geeignete Instrumente sieht Paus vor allem den Kitaausbau und ein vergrößertes Angebot von Ganztagsschulen an. Ohne dass die Ministerin das deutlich machte, stützte sie sich dabei auf ein von ihrem Ministerium in Auftrag gegebenes Policy Paper der Prognos AG. Dabei handelt es sich um ein schweizerisches Analyse- und Beratungsunternehmen mit Tochterunternehmen außerhalb der Schweiz, darunter einem größeren Büro in Berlin. Das Paper trägt den Titel: „Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Beitrag zur Fachkräftesicherung“. Es zeigt auf, dass eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen in erster Linie über ein höheres Arbeitszeitvolumen von Müttern erreicht werden kann. „Wir brauchen kreative Lösungen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen“, sagte die Ministerin.
Kitas wurden bereits in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Indes laufen diese Programme langsam aus, weil angesichts begrenzter staatlicher Finanzmittel zukünftig andere Politikinstrumente als wichtiger angesehen werden. Doch liegen hier die Kompetenzen bei den Ländern, nicht beim Bund. Zukünftig gelte es, den Mutterschutz für Selbständige und Unternehmerinnen auszubauen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
Text: Gernot Volger
Foto: Volker Neef