Bert Brecht-Premiere am Beginn des Karnevals
Dasman am 11.11. nicht unbedingt ein Karnevalskostüm tragen muss mit dazugehöriger Elferrats- oder Karnevalssenatorenmütze, bewies das Zimmertheater in Steglitz.
Günter Rüdiger, der Intendant und Künstlerische Leiter des Hauses, hatte beißenden Sarkasmus, Witz, Humor und Herz auf den Spielplan gesetzt bei der Premiere für den Karnevalsbeginn am 11.11.
Das Stück trug den Titel: „Und wenn die Chose aus ist, dann fängt’s von vorne an…“ Es handelte sich dabei um ein quirliges Bertolt Brecht Programm, ohne Anfang und ohne Ende, aber immer mittendrin und jetzt und gleich. Der Kellner Karl (Richard Maschke) und seine Kollegin Anna (Tanja Arenberg) spielten die valentinesken Gastronomiemitarbeiter.
Günter Rüdiger begrüßte das Premierenpublikum mit den Worten: „Heute ist der 11.11., der Beginn des Karnevals. Wir schreiben das Jahr 2022. 11 plus 11 ergeben 22. Daher findet dieses quirlige Bertolt Brecht Programm punktgenau am 11.11. bei uns im Zimmertheater in Steglitz statt“.
Karl und Anna begannen am Anfang des Premierenstücks, von den guten Zeiten eines Edelrestaurants zu schwärmen. Diese Zeiten sind lange vorbei. Der Wirt und das andere Personal haben längst das Weite gesucht. Zu allem Unglück kommt auch noch der Hausverwalter vorbei und droht mit Rauswurf, wenn die überfälligen Mieten nicht endlich bezahlt werden. Den Part des Hausverwalters übernahm auch Richard Maschke im Rahmen einer Doppelrolle. Richard Maschke und Tanja Arenberg zeigten auf der Bühne beeindruckend, was Bert Brecht getan hätte, um das Lokal wieder in Schwung zu bringen.
Das Publikum war von der Premierenaufführung sehr begeistert und quittierte die Leistungen von Tanja Arenberg und Richard Maschke mit langanhaltendem Applaus. Intendant Günter Rüdiger konnte zur Premiere auch Gäste aus Kunst und Gesellschaft im Zimmertheater begrüßen. So traf man u. a. die Orthopädin Frau Dr. med. Halima Alaiyan an. Man kennt die in Berlin tätige Ärztin auch als erfolgreiche Autorin. So stammen die Werke „Vertreibung aus dem Paradies“; „SABRAH-Mein Leben in mehreren Welten“ von Frau Dr. med. Halima Alaiyan. Sie teilte im Pressegespräch mit: „Eine Premiere habe ich heute zweifach erlebt. Zum einen die Premiere des Stücks „Und wenn die Chose aus ist, dann fängt’s von vorne an…“; zum anderen meine persönliche Premiere. Ich war zum ersten Mal im Zimmertheater bei Herrn Günter Rüdiger zu Gast. Das Theater in der Bornstraße ist fürwahr ein kleines Theater. Es ist aber ein sehr feines Theater. Ich werde schon bald wiederkommen. Günter Rüdiger hat mich heute begrüßt und wir haben uns sehr nett unterhalten. Den Künstler Günter Rüdiger habe ich bisher noch nicht in Augenschein nehmen dürfen. Das hole ich am 10. Dezember nach. Dann spielt man in Steglitz „Lieder über die Liebe und das Leben“. Günter Rüdiger wird am 10. Dezember als Sänger und Gitarrist in Erscheinung treten. Ich freue mich auch, dann Tanja Arenberg wiederzusehen. Sie tritt mit Chansons von Georg Kreisler auf an diesem Abend“. Halima Alaiyan war so angetan von den künstlerischen Leistungen von Tanja Arenberg und Richard Maschke, dass sie die beiden Schauspieler mit den von ihr verfassten Büchern mit persönlicher Widmung nach der Aufführung beschenkt hatte.
Wer das Werk „Und wenn die Chose aus ist, dann fängt’s von vorne an…“ mit den Kellnern Karl und Anna und in der Besetzung von Richard Maschke und Tanja Arenberg sehen möchte, hat dazu am Sonntag, 8.1.2023, um 19.00 Uhr wieder Gelegenheit. Alle Infos unter: www.zimmertheater-steglitz.de
Text/Foto: Volker Neef