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Berliner Fahrgastschiffe-Vom Raddampfer zum Solarboot – Die Geschichte von den Anfängen bis heute, Buchvorstellung

(Foto: Sutton Verlag)

Bernd Schwarz und Manfred Bluhm haben das 153 Seiten umfassende Buch mit knapp 220 Abbildungen „Berliner Fahrgastschiffe-Vom Raddampfer zum Solarboot – Die Geschichte von den Anfängen bis heute“ verfasst. Es ist im Sutton Verlag zu Tübingen erschienen und kam im Juli 2024 heraus.

Fällt das Wort „Ausflugsdampfer“, denkt man bestimmt an Hafenstädte wie Hamburg, Bremen, Rostock, wo Tagesbesucher mit Barkassen hautnah an Überseeschiffe herankommen. Ausflugsdampfer stellt man sich berechtigterweise auch in Köln für auf dem Rhein fahrende Schiffe oder Dresden für auf der Elbe fahrende Schiffe vor.

Motorschiff Belvedere, Reederei BWSG (Foto: RaNa)

Dabei fahren auf Spree und Havel in Berlin nicht nur zahlreiche Fahrgastschiffe, hier fand sozusagen alles statt. Das Dampfschiff „Prinzessin Charlotte von Preußen“ hat man in Berlin-Pichelsdorf 1816 erbaut. Zu dieser Zeit lebten rund 200.000 Einwohner in Berlin.  Die „Prinzessin Charlotte von Preußen“ war das erste in Deutschland erbaute Dampfschiff. Erbauer war der aus Schottland stammende Ingenieur John Barnett Humphreys (1787 bis 1858). Das Schiff fasste 300 Personen und hatte Ausmaße von ca. 41 X 6 Metern.

Bernd Schwarz und Manfred Bluhm haben sehr gut recherchiert und folgendes zu Tage gebracht: Seit 1816, dem Bau der „Prinzessin Charlotte von Preußen“, sind rund 440 Fahrgastreedereien in Berlin angesiedelt gewesen. „Dokumentiert sind bis heute ungefähr 950 Dampf- und Motorschiffe“. Einige Reeder hatten später nicht im Fahrplan, Havel und Spree zu befahren. 1875 gründete Paul Haberkern in Spandau eine Reederei mit zwei Dampfschiffen. Ihr Ausflugsgebiet war ausschließlich der Tegeler See. Von außerhalb Berlins fuhren ab 1898 Ausflugsdampfer in die mittlerweile fast 2 Millionen Einwohner große Metropole. In Oranienburg hatte der Reeder Fritz Kälber sein Unternehmen gegründet und bot Fahrten zum Tegeler See an.

Neue Technik kam 1886 auf. Die Firma „Siemens & Halske“ stellte der Öffentlichkeit das Elektromotorboot Electra vor. Der Reeder Richard Eckner eröffnete 1904 seine Unternehmung in Grünau. Er offerierte mit Motorbooten Fahrten ausschließlich auf dem Müggelsee an. Ab 1910 bot die Reederei Nobiling ausschließlich Charterfahrten auf Berliner Seen und Gewässern an. Der Reeder Alfred Bauer aus Berlin-Friedrichshagen setzte 1926 Maßstäbe! Er stellte den Passagierdampfer BEROLINA vor. Das Schiff faste 632 Gäste. Zwei Jahre später stellte die Reederei Kieck den Dampfer Columbus vor. Hier fanden 810 Gäste Platz.

Die Schifffahrtsexperten Bernd Schwarz und Manfred Bluhm haben mit viel Liebe zum Detail die Geschichte der Berliner Fahrgastschiffe recherchiert. Ein sehr faszinierendes Buch über die Ausflugsschiffe auf Havel und Spree und den Berliner Seen.

Das Buch „Berliner Fahrgastschiffe-Vom Raddampfer zum Solarboot – Die Geschichte von den Anfängen bis heute“ der Autoren Bernd Schwarz und Manfred Bluhm ist im Sutton Verlag zu Tübingen erschienen. Es kostet im deutschen Buchhandel 29,99 Euro. ISBN 978-3963034657.

Text: Volker Neef

Fotos: RaNa, Sutton Verlag

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