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Berlin bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort

Stefan Franzke (© Volker Neef)

Bei einer Pressekonferenz am 19. August in Berlin-Mitte ging es musikalisch zu, obwohl man keiner Komposition lauschen durfte!

Im ehrwürdigen Schicklerhaus begrüßte Gastgeberin Doreen Schimk, Geschäftsführerin der Warner Music Group, Bürgermeisterin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer Berlin Partner sowie zahlreiche Medienvertreter zur Halbjahresbilanz von Berlin Partner. Das ehemalige Bankhaus der Gebrüder Schickler stand Pate für den Namen des Geschäftsgebäudes.

Die wichtigste und schönste Feststellung im Rahmen dieser Pressekonferenz lautete: Die Bundeshauptstadt bleibt ein sehr attraktiver Wirtschaftsstandort für viele Unternehmen aus aller Welt! Doreen Schimk ist der beste Beweis dafür! Vor knapp 1 Jahr verlegte die Warner Music Group ihren in Hamburg beheimateten Firmensitz an die Spree. Sie brachte Dankesworte an die Mitarbeiter von „Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH“ zum Ausdruck. „In Berlin Partner haben wir einen sehr zuverlässigen Partner getroffen“. Das sei auch betont: Sämtliche Dienste von „Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH“ sind kostenfrei für die Unternehmungen.

Senatorin Franziska Giffey sprach davon: „Hier spielt die Musik. Berlin ist nach der Coronapandemie auf dem Wachstumspfad“.  Sie wies darauf hin, dass „die wirtschaftliche Lage momentan nicht einfach ist. Viele Investoren warten erst einmal ab. Die entscheidende Frage für uns lautet: Wie erreichen wir in Berlin ein Wirtschaftswachstum, das deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt?“ Franziska Giffey sieht „die Lösung in der Vielfalt. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg“. Von Januar bis Ende Mai gab es in der Bundeshauptstadt 876 Insolvenzen. Natürlich ist jede einzelne Insolvenz bedauerlich. Der große Lichtblick ist: Es gab gleichzeitig 16.349 Firmengründungen! Im Mai 2024 verzeichnete Berlin 1,688 Millionen Beschäftigte. Im Vergleich zum Mai 2023 ist das ein Plus von 9.300 Beschäftigten. Erfreulich ist auch die Meldung, dass die Kurzarbeit auf sehr niedrigem Niveau geblieben ist. Allein in der Startup-Szene sind in Berlin über 100.000 Arbeitnehmer tätig. Die Senatorin gab die Marschrichtung voraus: „Wir wollen Innovationsstandort Nummer 1 in Europa werden“.

Berlin Mitte
Berlin Mitte (© Volker Neef)

Dr. Stefan Franzke betonte ebenfalls, dass im Schicklerhaus und in ganz Berlin Musik gespielt wird! „Hier lebt die Musik. Über 1.500 Firmen in Berlin beschäftigen sich mit Musik, hier sind 50 Konzertveranstalter zu Hause“. Fast 60 Unternehmen aus allen Branchen haben sich im ersten Halbjahr 2024 dank der Hilfe von Berlin Partner in der Bundeshauptstadt angesiedelt. Die Steigerungsrate beträgt hier 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 2023 waren es gesamt 75 Neuansiedlungen. „Schon das war sehr ordentlich“, erklärte er.

21 der neu ansiedelnden Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 haben deutsche Wurzeln. Je fünf Konzerne kamen aus Großbritannien und der Türkei. Je drei kamen aus den USA, der Ukraine und Frankreich. Je zwei stammen aus China und Japan. Für Unternehmungen aus Großbritannien brachte der Brexit eine Zäsur. Dieser Einschnitt machte und macht Berlin für diese Firmen so attraktiv. „Weil einem schlicht und ergreifend der Zugang aus London auf den europäischen Binnenmarkt fehlt, treibt das die Unternehmen nach Berlin“. Die von Berlin Partner begleiteten Unternehmen haben fast 650 Millionen Euro in Berlin investiert.

Ein großes Hemmnis für volle Strahlkraft in Berlin liegt in Brandenburg! Es ist der BER. Manager, Filmcrews, Weltstars der Musik steigen in Kanada, Usbekistan oder beispielsweise Taiwan in den Flieger und landen in Wien, Prag, Budapest. Wer nach Berlin möchte, muss den zeitraubenden Umstieg in Frankfurt oder München einplanen. „Time is money“, erst recht für internationale Topentscheider. Die Zahl der Langstreckenflüge vom BER aus betrachtet liegt im einstelligen Bereich. Unumwunden gab Franziska Giffey zu: „Bei der Frage nach den Wachstumshemmnissen gehört der BER dazu“. Man stehe in Verhandlungen mit dem Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU), nach tragfähigen Lösungen zu suchen. „Dietmar Woidke und Kai Wegner sind da dran. Es ist aber die Bundesregierung, die für dieses Thema zuständig ist“.

Berlin könnte also noch bessere Zahlen von Unternehmensansiedlungen aufweisen, wenn es den Bremser BER nicht gäbe! Wie drückte es doch die Wirtschaftssenatorin aus? „Wir wollen Innovationsstandort Nummer 1 in Europa werden“. Mit einem „Regionalflughafen“ BER hat man es da allerdings noch mit Sand in den Triebwerken der Airlines zu tun.

Franziska Giffey und Stefan Franzke bleiben bei dieser Thematik gemeinsam am Ball. Sie wollen den BER für internationale Airlines ebenso attraktiv machen wie es ihnen bei der Ansiedlung von Firmen nach Berlin schon sehr gut gelungen ist.   

Text/Foto: Volker Neef

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