Bauern in Lübars wollen auf ihre Situation aufmerksam machen
Landauf und landab sieht man in Deutschland protestierende Bauern.
Seit dem8. Januarprotestieren Landwirte an mehreren Orten in ganz Deutschland gegen die Subventionskürzungen der Bundesregierung. Es geht nicht nur um Geld! Landwirte fordern beispielsweise auch mehr Wertschätzung.
Sind es doch die Landwirtinnen und Landwirte, die dafür sorgen, dass die Menschen zuverlässig mit Nahrungsmitteln versorgt werden und die Kulturlandschaft gepflegt wird. Diese Pflege erfolgt zum Nullpreis! Durch sein Tun ist der Landwirt sozusagen auch als Wald- und Forstarbeiter im Einsatz, aber er steht nicht auf der Gehaltsliste einer Kommune oder eines privaten Waldbesitzers. Stadtmüde Großstädter können sich kostenlos an und in Mutter Natur erfreuen, weil Wiesen, Äcker und Felder von Landwirten bestellt worden sind. In Alpenregionen hat man erleben müssen, dass der Boden verkarstet ist! Landwirte haben zu Hauf Bauernhöfe in der deutschen Alpenregion stillgelegt aufgrund fehlender Rentabilität und sich Arbeit in der Industrie besorgt. Da kein Mensch mehr die Böden bestellt hatte, kam es zu Überwucherungen. Die Natur holte sich das Land zurück und machte es für die Wanderer und die Ausflügler nicht mehr begehbar. Eine Dschungellandschaft mag ja auf den ersten Blick sehr interessant erscheinen, aber dort kann man nicht mehr mit Wanderstiefeln sich fortbewegen.
Was selbst manche Einwohner in der Bundeshauptstadt nicht wissen oder nicht glauben wollen: In Berlin gibt es hauptberufliche Landwirte! Sie sind in Lübars, Buckow und Rudow angesiedelt.
Im Reinickendorfer Ortsteil Lübars wollen Landwirte auf ihre angespannte Situation am Freitag, den 12. Januar, aufmerksam machen. Gegen 15 Uhr treffen sie sich auf dem Dorfplatz in Lübars und halten eine Versammlung ab.
Die Bauern wollen mit einigen Traktoren und Schildern auf ihre Situation hinweisen. Der Verkehr soll nicht behindert werden. Die protestieren Landwirte wollen den starken Rückhalt in der Bevölkerung nicht verlieren. Man möchte interessierte Bürger informieren. Eine Bezirksverordnete, die Landwirtin von Beruf ist, wird ebenfalls vor Ort sein.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl