Bangladesch baut in Berlin – Wussten Sie schon?
Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an. Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen. Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin heraus gegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor. Heute führt uns der Besuch in den Bezirk Berlin-Mitte in den Ortsteil Tiergarten.
Wir berichten über etwas, über das man demnächst nicht mehr berichten kann!
Heute steht eine Baustelle im Vordergrund. Wie das so üblich ist, eines Tages erfolgt nach dem Spatenstich das Richtfest und dann feiert man die Fertigstellung des Baus.
In der Tiergartenstraße, an der Ecke Clara-Wieck-Straße, baut die Republik Bangladesch ihr Botschaftsgebäude. Der Staat mit seinen rund 170 Millionen Einwohnern, die auf knapp 150.000 Quadratkilometern Fläche leben, hat momentan seine diplomatische Vertretung noch in der Kaiserin-Augusta-Allee 111. Das südasiatische Land bleibt also dem Bezirk Berlin-Mitte treu und zieht innerhalb des Bezirks demnächst um.
Eine der zahlreichen Berliner Besonderheiten wird dann sein: Das Botschaftsgebäude befindet sich zwar in Berlin, ist aber aus Sicht des Völkerrechts in Bangladesch angesiedelt. In dem Gebäude können Amtshandlungen stattfinden und Urteile gefällt werden, die nur Bürger Bangladeschs betreffen. Es ist auch gestattet, dass beispielsweise Wahlen im Heimatland in dem Botschaftsgebäude durchgeführt werden dürfen. Das Ergebnis der Wahl wird dann nach Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, vermeldet.
Angemerkt sei hier: Die Deutsche Botschaft in Dhaka befindet sich zwar geografisch in Bangladesch, im Gebäude befindet man sich aber völkerrechtlich gesehen in Deutschland.
Sobald das Botschaftsgebäude in der Tiergartenstraße, an der Ecke Clara-Wieck-Straße, kurz vor der Fertigstellung stehen wird, werden wir darüber ausführlich berichten.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl