Am 11. November 1918 beendete man den 1914 begonnenen 1. Weltkrieg.
Das Königreich Belgien erhielt vom besiegten Deutschland die Kreise Eupen und Malmedy. So hatte es der Versailler Vertrag 1919 bestimmt.
Einige Bewohner in Eupen und Malmedy wollten, dass diese beiden Kreise unverzüglich nach Deutschland zurückkehren. Andere ehemaligen deutschen Bürger waren mit der Eingliederung ins Königreich Belgien durchaus einverstanden.
Um den Willen der Mehrheit zu ermitteln, drängte man auf eine Volksabstimmung. Diese Abstimmung fand am 24. Juli 1920, heute vor 103 Jahren, statt. Mit knapper Mehrheit sprachen sich die Wahlberechtigten für den Verbleib bei Belgien aus. Nicht mehr eindeutig geklärt werden kann heute, ob damals die Abstimmungsberechtigten unter starkem Druck der belgischen Besatzungsmacht gestanden hatten.
Als Ostbelgien bezeichnet man heute die Kantone Eupen und Malmedy.
Das für Belgien positive ausgegangene Abstimmungsergebnis hat bis heute Nachwirkungen. Deutsch ist seitdem offiziell 3. Amtssprache im Königreich. In jeder Thronrede und bei Ansprachen an nationalen Feiertagen hält der belgische Monarch seine Reden in den drei Amtssprachen Französisch, Niederländisch und Deutsch.
In Eupen befindet sich heute auch der Regierungssitz der deutschsprachigen Gemeinschaft im Königreich Belgien.
Text/Foto: Volker Neef