Armutszeugnis für Flensburger Gymnasien
Dass an sämtlichen Gymnasien in Flensburg Französisch, aber nur an zweien Dänisch unterrichtet wird, ist ein Armutszeugnis und wird dem Status Flensburgs als eine Metropole der deutsch-dänischen Grenzregion alles andere als gerecht.
Dänisch muss endlich als zweite Fremdsprache verpflichtend in den Lehrplan der Gymnasien aufgenommen werden. Denn Französischunterricht ist zwar „nice to have“, wie Reporterchef Julian Heldt in der heutigen Ausgabe des Flensburger Tageblatts richtig anmerkt; die dänische Sprache eröffnet den Schülerinnen und Schülern im Norden aber deutlich bessere Studien-, Ausbildungs- und auch berufliche Perspektiven im direkten Nachbarland.
Dass es an Lehrkräften für das Fach Dänisch mangelt, ist zwar korrekt, aber lediglich ein Symptom und nicht die Ursache. Denn es sagt sich doch von selbst, dass nur wenige Lehramtsstudierende das Fach Dänisch wählen, wenn es an den Gymnasien kaum zum praktischen Einsatz kommt. Da beißt sich der Hund in den Schwanz. Und das wird auch so bleiben, solange sich die Prioritätensetzung im Bildungsministerium nicht ändert. Dabei werden Arbeitskräfte mit Dänisch Kenntnissen nahezu überall im Norden gebraucht. Und letztlich ist es auch eine Frage der deutsch-dänischen Völkerverständigung im Sinne einer guten Nachbarschaft. Die Dänen machen es schließlich vor: In Sønderjylland wird an 95 Prozent der 9. Klassen Deutsch gelehrt. Es geht also, wenn man will.
Das teilte unserer Redaktion Per Dittrich, Pressesprecher SSW Landtagsfraktion, mit. (Foto: Frank Pfuhl)