Am Abgrund des Lebens-Adaption der Tragödie „König Lear“ von William Shakespeare-Buchbesprechung
Von dem Autor Dr. Peter Kleine stammt das Buch „Am Abgrund des Lebens-Adaption der Tragödie „König Lear“ von William Shakespeare“.
Das Werk umfasst 224 Seiten und ist 2023 im Frieling Verlag zu Berlin erschienen. Der 1953 im Emsland geborene Schriftsteller wuchs in Büren bei Paderborn auf. Nach dem Abitur studierte er Anglistik und Geschichte in Marburg. Bereits während des Studiums entdeckte er seine Faszination für Shakespeares Werke, woraufhin er über die Historiendramen des weltberühmten Dramatikers promovierte. Von 1979 bis 2018 war er in Amöneburg, Duisburg, Paderborn und Bad Driburg im Schuldienst tätig. Die Liebe zum Theater begleitet ihn ein Leben lang. Im Laufe der Jahre inszenierte er über 20 Theaterstücke, stets mit der Absicht, die Werke populärer Autoren authentisch und volksnah auf die Bühne zu bringen. Peter Kleine veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Didaktik des Englisch- und Geschichtsunterrichts, ehe er sich vollständig dem Verfassen von literarischen Texten widmete. Peter Kleine lebt heute in Bad Driburg.
Von dem Autor stammen auch die ebenfalls im Frieling Verlag zu Berlin erschienen Werke „Plaisir d’Amour-Heiter-satirische Adaption von William Shakespeares „Liebes Leid und Lust“; „Verraten und Verkauft-Lug und Betrug“ und „Was wollt Ihr?Liebesreigen im Bad der unverstandenen Frauen-Adaption von William Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“.
In seinem neusten Werk „Am Abgrund des Lebens-Adaption der Tragödie „König Lear“ von William Shakespeare“ versetzt uns der Autor Dr. Peter Kleine nicht in die Zeit von 1606. Da hatte das Werk von William Shakespeare Premiere. Peter Kleine dreht die Uhr rund 6 Jahrzehnte zurück. Die Handlung spielt 1961/1962. Matthias von Traunfels ist Eigentümer des Technologiekonzern Mondial. Die drei Töchter sind liiert mit wichtigen, mächtigen Wirtschaftsbossen. Alle drei Wirtschaftsmanager verfolgen unterschiedliche Interessen. Peter Kleine lässt seine Protagonisten auf der Insel Capri, in Düsseldorf und am Tegernsee in Oberbayern auftreten. Während es im Original bei William Shakespeare um Britannien und Frankreich geht, berichtet Peter Kleine über Handelskriege, verfeindete Parteien und feindliche Übernahmen. Sehr lobenswert ist der Umstand, dass der Schriftsteller eine Zuweisung vom Original auf seine Protagonisten vollzieht! So erfährt der Leser zum Beispiel, dass der Herzog von Burgund bei Peter Kleine der Gereon Weitmar aus Zürich ist. König Lear ist der Unternehmer Matthias von Traunfels und der Narr bei Shakespeare ist bei Peter Kleine der Guido Schwalle. Er ist ein Angestellter der von Traunfels.
Schriftsteller Kleine macht uns mit dem ungeliebten Tag des Regierungswechsels im Haus Mondial vertraut. Der Seniorchef Matthias hatte es ja unsäglich lange herausgezögert, das Steuer seines Imperiums aus der Hand zu geben. Nun ist er 80 Lenze alt. Hatte man nicht einst versprochen: Jede der drei Töchter soll mit einem Drittel des Unternehmens bedacht werden? Was passiert aber in der Unternehmerfamilie, wenn sich die beiden älteren Schwestern durch eine unverfrorene Heuchelei ihren Anteil gesichert haben, die jüngste Schwester hingegen gar nichts abbekommt? Nachdem die Übertragung des Unternehmens somit auf nur zwei Personen vollzogen worden war, begannen die älteren Schwestern einen Vernichtungsfeldzug gegen ihren nunmehr machtlosen Vater und die enterbte Schwester. Aus dem feierlichen Akt eines Generationswechsels im Weltkonzern Mondial war ein gnadenloser Krieg um Geld, Macht und Sex geworden.
Peter Kleine hat es wieder einmal meisterhaft verstanden, den fast 500 Jahre alten William Shakespeare in eine Zeit zu übertragen, die uns vertrauter ist als 1564, das Geburtsjahr von William Shakespeare. Der Autor Peter Kleine ändert einige Darstellungen des William Shakespeare. Seine Änderungen sind aber keine groben Veränderungen. Das macht das Werk von Peter Kleine „Am Abgrund des Lebens-Adaption der Tragödie „König Lear“ von William Shakespeare“ so spannend. Das im Frieling Verlag zu Berlin erschiene Buch kostet im deutschen Buchhandel 14,90 Euro, ISBN 978-3-8280-3745-8. Als E-Book kostet es 10,99 Euro, ISBN 978-3-8280-3746-5.
Text: Volker Neef
Foto: Frieling Verlag